Grüne in München:Probleme mit der Kandidatenkür

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Noch haben die Grünen keinen Spitzenkandidaten für die OB-Wahlen. Und nach dem schweren Unfall von Hep Monatzeders wird es auch noch dauer. Die ersten Foren wurden bereits abgesagt.

Dominik Hutter

Die Kür eines grünen OB-Kandidaten droht sich nach dem schweren Unfall von Bürgermeister Hep Monatzeder erheblich zu verzögern. Seine beiden Mitbewerber, Ex-Parteichef Nikolaus Hoenning und Stadträtin Sabine Nallinger, plädierten dafür, die vollständige Genesung des auf den Philippinen verunglückten Parteifreunds abzuwarten. "Es ist mein Wunsch, den Druck herauszunehmen", erklärte Nallinger - die drei Diskussionsforen, von denen das erste am 18. April bereits abgesagt ist, könnten genauso gut erst nach den Pfingstferien stattfinden. Auch Hoenning hält die verbliebenen Termine am 23. April und 3. Mai für unrealistisch. Letztlich hängt aber alles von Monatzeders Gesundheitszustand ab, über den am Donnerstag keine weiteren Einzelheiten bekanntgegeben wurden.

Derzeit wird Bürgermeister Hep Monatzeder in einer Münchner Klinik behandelt. Wann er wieder arbeiten kann, ist ungewiss. (Foto: Stephan Rumpf)

Die Euphorie in der Partei über die im Vorfeld umstrittenen OB-Foren hat ohnehin nachgelassen - zu lange schon zieht sich die quälende Debatte über Sinn und Unsinn einer öffentlichen Kandidatenkür hin. Hoenning räumte sogar ein, dass Monatzeders Kritik an dem Verfahren möglicherweise nicht ganz unberechtigt war. Die Idee, "mit Bürgerbeteiligung zu punkten, wenn es darum geht, eine Personalauswahl zu treffen", ähnele der "Quadratur des Kreises". Dennoch sei sie möglich, man müsse sich nun der Herausforderung stellen. Nallinger erklärte, "gerne zur inhaltlichen Arbeit zurückkehren zu wollen". Die Personalfrage stehe schon zu lange im Mittelpunkt.

Parteichef Sebastian Weisenburger will den zweiten und dritten Forums-Termin derzeit noch nicht abschreiben. Nach einem Treffen mit seiner Chef-Kollegin Katharina Schulze ist aber nun klar, dass die Foren auf keinen Fall ohne Monatzeder stattfinden werden. Derweil sorgt die Informationspolitik des bei einem Verkehrsunfall verletzten Bürgermeisters für Irritationen auch bei den Grünen. Details über das Unglück, das schon einige Tage zurückliegt, sind offenbar nicht einmal in der eigenen Partei bekannt.

© SZ vom 13.04.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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