Grausamer Mord:"Vielversprechende Hinweise"

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Die Polizei ermittelt im Fall Schindlbeck auf Hochtouren - und scheint bei der Suche nach dem Täter Fortschritte zu machen.

Susi Wimmer

Das Puzzle um den Mord an dem Münchner Einkaufsberater Markus Schindlbeck fügt sich Stück um Stück zusammen: Die Polizei verfolgt sehr "erfolgversprechende Hinweise", die zur Lösung des Falls beitragen können, sagte Polizeisprecher Peter Reichl am gestrigen Dienstag. Wie berichtet, ist der 35-jährige Schindlbeck offenbar in seiner Wohnung in Sendling ermordet worden, anschließend zerstückelte der Täter die Leiche. Wann genau das Verbrechen geschah, ist noch unklar.

Taucher suchen nach Hinweisen. (Foto: Foto: dpa)

Ein Angler hatte vergangenen Freitag in der Isar bei Geretsried zwei abgetrennte Arme im Wasser entdeckt. Die Arme wie auch ein Torso, der in einem Wald in Tschechien gefunden wurde, sind zweifelsfrei Martin SchindlBeck zuzuordnen. Außerdem entdeckten Taucher in der Nähe der aufgefundenen Arme auch ein Messer und eine Säge im Wasser. Diese Werkzeuge werden jetzt vom Landeskriminalamt auf Gewebespuren hin untersucht.

Die Polizei hat eine Ermittlungsgruppe "Schindlbeck" gegründet, bestehend aus der kompletten Mordkommission und Ermittlern vom Erkennungsdienst. Mittlerweile sind 21 Hinweise bei der Polizei eingegangen, "darunter ein, zwei vielversprechende", so Reichl. Gerade in der Anfangsphase des Falles wolle man "mit voller Manpower" an die Ermittlungen herangehen, um alle Einzelhinweise rasch zu einem großen Ganzen zusammenfügen zu können.

Einer der Hinweise führte die Polizei auch nach Waakirchen im Kreis Miesbach. Hier glaubte ein Zeuge, den Wagen von Schindlbeck (Opel Vectra Kombi, Kennzeichen H-GK 2010) an einem Altkleidercontainer gesehen zu haben. Da der Täter den Pkw des Opfers mitnahm, ließ die Polizei den Container auf Spuren untersuchen und das angrenzende Waldstück gründlich durchsuchen - ohne Erfolg.

Auch die Reise nach Spanien, die Schindlbeck nach Angaben von Bekannten mit einer Freundin antreten wollte, war so nicht geplant. "Er hatte zusammen mit einem Freund einen Flug nach Barcelona gebucht", erklärt Reichl. Schindlbeck wollte neue Geschäftskontakte knüpfen, der spanisch sprechende Bekannte sollte ihm helfen. Schindlbeck war gelernter Koch, mit 23 Jahren sogar der jüngste Küchenmeister Bayerns, und unter anderem Koch im Wirtshaus "Zur Schwaige" am Nymphenburger Schloss. Zuletzt war er für ein Unternehmen in Hannover als Einkaufsberater im Gastronomiebereich tätig.

© SZ vom 04.02.2009/wib - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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