Man wird nur einmal 60 Jahre alt, auch wenn Uli Hoeneß seinen runden Geburtstag am Freitag schon zum zweiten Mal feierte. Acht Tage nach dem tatsächlichen Termin hatte sein Herzensverein, der FC Bayern, unter dem Motto "Manager, Macher, Mensch", eingeladen.
475 prominente Gäste ließen bei der Party im Münchner Postpalast, der wie eine Arena aufgebaut war, den sichtlich gerührten Jubilar hochleben. Von den Geladenen war nur ein verschwindender Teil nicht gekommen, darunter DFB-Präsident Theo Zwanziger und der vor einem Dreivierteljahr nicht ganz im Frieden vom FC Bayern geschiedene Trainer Louis van Gaal.
Stefan Effenberg, der von 1990 bis 1992 und von 1998 bis 2002 das Bayern-Trikot trug, ließ sich diese Party natürlich nicht entgehen.
Und wo Stefan ist, ist seine Ehefrau Claudia nicht weit. Hier sitzt sie ganz in Pink und mit der üblichen Bussi-Pose neben Oliver Kahn und dessen Gattin Svenja.
"Bazi" nennen sich Uli Hoeneß und TV-Koch Alfons Schuhbeck immer - und das nicht nur in den Werbespots eines Fastfood-Konzerns. "Uli ist ein richtig guter Typ", sagte Schuhbeck kürzlich noch der Münchner Abendzeitung.
Für ein gutes Gespräch ist immer Zeit: Die Fußball-Fachleute Reinhard Rauball, Präsident von Borussia Dortmund, und Günter Netzer unterhalten sich.
Gänsehaut und feuchte Augen im Stadion: Keine Frage, für Uli Hoeneß ist Fußball nicht nur ein Hobby. Auf der Party sagte er: "Rumpelstilzchen mache ich ja nur, wenn ich Feinde um mich sehe. Heute sehe ich relativ wenige davon. Aber wenn morgen wieder einer sagt, 'Sagen Sie mal, haben Sie jetzt Angst, dass in zwei Jahren Dortmund dem FC Bayern den Rang abläuft', dann kann es Feuer geben."
Aufhören? Vielleicht später! Auch mit 60 Jahren ist Uli Hoeneß noch Präsident des FC Bayern.
Auch ein Hoeneß-Freund: Moderator Thomas Gottschalk führte durch den Abend.
Und natürlich erschienen auch die Stars aus dem aktuellen Bayern-Kader: Nationalspieler Thomas Müller zum Beispiel.
Auch Stürmer Mario Gomez (hier mit Freundin Silvia) wollte den Bayern-Präsidenten hochleben lassen.
Die beiden können gut miteinander: Fotos vom Oktoberfest zeigten Uli Hoeneß und Bayern-Spieler Franck Ribéry in freundschaftlicher Umarmung. Klar, dass der Franzose auch zu Hoeneß' Geburtstagsparty kam.
Auch ehemalige Spieler sind bei Uli Hoeneß gerne gesehen. Hier unterhält sich der Jubilar mit Bixente Lizarazu, der bis 2006 beim FC Bayern spielte.
Rot und Weiß waren an diesem Abend die bestimmenden Farben im Postpalast - das galt nicht nur für Thomas Gottschalk und Franz Beckenbauer, sondern auch ...
... für die Bedienungen, die die hungrigen Gäste mit Speisen und Getränken versorgten.
Adidas-Chef Herbert Hainer (links) und Telekom-Boss René Obermann sorgen als FC-Bayern-Sponsoren dafür, dass der Klub genug Geld für die Top-Kicker in der Kasse hat. Nicht nur deshalb waren die beiden Wirtschaftslenker gern gesehene Gäste auf dem Hoeneß-Geburtstag.
Er feierte an diesem Abend eigentlich in der Residenz: Doch der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer verabschiedete sich relativ früh von seinem eigenen Neujahrsempfang, um Uli Hoeneß hochleben zu lassen.
Auch Seehofers Vor-Vorgänger als Ministerpräsident, Edmund Stoiber, kam zur Party. Als Vorsitzender des Verwaltungsbeirats hat Stoiber auch beim FC Bayern eine wichtige Position inne.
Wo ist Lothar Matthäus, fragte sich ein Insolvenzverwalter, der den Ex-Fußballer verklagen wollte. Sogar in Israel wurde er gesucht, um ihm die Klageschrift zuzustellen. Dabei ist doch klar, wo Lothar zu finden ist: in München, beim Geburtstag von Uli Hoeneß.
Michael Ballack hat gut lachen: Bundestrainer Jogi Löw, der ihn in der Nationalmannschaft nicht mehr spielen lässt, ist der Einladung nicht gefolgt. Das Zusammentreffen der beiden hatten viele Beobachter mit Spannung erwartet.
Jede Menge Lokalkolorit brachten diese bayerischen Trachtentrommler auf die Bühne.
Sogar das legendäre Rattan-Sofa aus Hoeneß' Büro in der Säbener Straße wurde auf die Bühne gebracht.
FC-Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hielt eine ausgesprochen amüsante und herzliche Geburtstagsrede. "Ich weiß, dass Du die Lobhudelei nicht magst, deshalb versuche ich, es so erträglich wie möglich zu machen", sagte er einleitend. "Er denkt FC Bayern, er fühlt FC Bayern, er lebt FC Bayern, er ist FC Bayern. 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr, sein Leben lang", beschrieb er die außergewöhnliche Rolle, die Hoeneß seit knapp 42 Jahren für den FC Bayern einnimmt. Dann nannte er Hoeneß den "Vater Teresa vom Tegernsee" und "den Nelson Mandela von der Säbener Straße".
Am Ende dann doch sichtlich gerührt: der Jubliar.