Die Lokführergewerkschaft GDL wird an diesem Donnerstag von 4 bis 10 Uhr den Personenverkehr bestreiken - bundesweit. Auch im Großraum München und im übrigen Bayern müssen sich Pendler auf massive Verspätungen einrichten, wie der Bezirksvorsitzende der GDL, Uwe Böhm, bestätigte.
Neben den Zügen der Deutschen Bahn, zu denen auch die Münchner S-Bahnen gehören, sollen in Bayern auch die Vogtlandbahn, die Bayerische Regiobahn und die Berchtesgadener Landbahn bestreikt werden. Die S-Bahn München hat eine kostenlose Servicenummer eingerichtet: Unter 08000/996633 können sich Bahnreisende über Verspätungen und Zugausfälle informieren.
Die S-Bahn München hat angekündigt, alles in ihren Kräften Stehende zu unternehmen, um die Auswirkungen für die Fahrgäste so gering wie möglich zu halten. So will sie verstärkt Service-Mitarbeiter einsetzen. Auch in den Leitstellen der S-Bahn, in denen die Mitarbeiter und Fahrzeuge verteilt werden, setzt die S-Bahn München zusätzliche Mitarbeiter ein. Trotzdem werde es bis in den Nachmittag hinein zu Zugausfällen und Verspätungen im S-Bahnverkehr kommen.
Die Ankündigung eines Ausstands im Nah- und Fernverkehr kam am Mittwochnachmittag überraschend. Zunächst hatte die GDL lediglich Streiks im Güterverkehr von Mittwochabend an angedroht. Schon diese könnten den Personenverkehr durch Rückstaus behindern, räumte GDL-Sprecher Stefan Mousiol ein. "Seit Bekanntgabe des Ergebnisses der Urabstimmung hat sich auf Arbeitgeberseite nichts bewegt. Dies zwingt uns zu erweiterten Arbeitskampfmaßnahmen", sagte der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky.