Gala im Künstlerhaus:Was der Wind so flüstert

Nach ihrem Durchbruch am Theater wurde Zarah Leander der höchstbezahlte weibliche Filmstar im nationalsozialistischen Deutschland. (Foto: dpa)

Von "Kann denn Liebe Sünde sein" bis "Davon geht die Welt nicht unter": An Silvester erinnert eine Zarah-Leander-Revue im Künstlerhaus an die singende Diva.

Von Oliver Hochkeppel

Nicht nur Ohren, Augen und - dank eines Vier-Gänge-Gourmet-Menüs von Max Lechner und Renaud Delacour - auch den Magen verwöhnt die Silvestergala im Münchner Künstlerhaus. Die Revue "Der Wind hat mir ein Lied erzählt" ist eine zum Nachdenken anregende Zeitreise, eine biografisch-musikalische Hommage an den Ufa-Star Zarah Leander, die deren zwiespältige Rolle während der NS-Zeit nicht ausspart.

Tania Maria Froidl (in der Hauptrolle) und Christian Auer (als Autor, Komponist wie auch als Darsteller von Michael Jary) erinnern szenisch mit Zarah Leanders bekanntesten Liedern von "Kann denn Liebe Sünde sein" bis zu "Davon geht die Welt nicht unter" an die sagenhafte Karriere der Schwedin mit dem unverwechselbar dunklen und weichen, fast männlich klingenden Kontra-Alt.

Nach ihrem spektakulären Durchbruch am Theater an der Wien 1936 wurde sie der höchstbezahlte weibliche Filmstar im nationalsozialistischen Deutschland, der sich die Drehbücher selbst aussuchen und der die besten Autoren und Komponisten wie Ralf Benatzky, Theo Mackeben, Peter Kreuder sowie das Gespann Michael Jary und Bruno Balz zuarbeiteten.

Sie blieb freilich schwedische Staatsbürgerin, kehrte Deutschland 1942 den Rücken, betonte stets ihre Rolle als apolitische Künstlerin und fand auch nach dem Krieg in die Erfolgsspur zurück.

Tanja Maria Froidl & Christian Auer: "Der Wind hat mir ein Lied erzählt", Sa., 31. Dez., 20 Uhr, Künstlerhaus, Lenbachplatz 8, 089/59918414

© SZ EXTRA vom 29.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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