Fußball-Regionalliga:Irgendwas im Tee

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Lukas Riglewskis sehenswerter Führungstreffer vor der Pause ist der Lohn für Heimstettens Offensivbemühungen – doch die stellen die Gäste in der zweiten Hälfte weitgehend ein. (Foto: Claus Schunk)

SV Heimstetten lässt auch gegen Schalding-Heining nach der Pause stark nach und verliert die Partie nach 1:0-Führung noch mit 1:2.

Von Jonas Kraus, Passau/Kirchheim

Christoph Schmitt flüchtete sich nach dem Spiel in Galgenhumor. "Ich muss schauen, was in unserem Pausentee drin ist", sagte er und lachte bitter. So richtig verstehen kann der Trainer des Fußball-Regionalligisten SV Heimstetten nicht, was sein Team derzeit immer wieder fabriziert. Wie schon in der vergangenen Woche gegen Aschaffenburg spielte Heimstetten auch am Samstag in Schalding eine starke erste Halbzeit, brach nach dem Seitenwechsel ein und kassierte einfache Gegentore. Zwei waren es auch dieses Mal, und weil trotz großer Offensivbemühungen nur ein eigener Treffer herausspringen wollte, mussten die Heimstettener die Heimreise aus Niederbayern mit einer 1:2-Pleite im Gepäck antreten.

Heimstetten trat anfangs dominant auf, ließ dabei hinten nichts zu. Und das, obwohl nicht Routinier Maximilian Riedmüller zwischen den Pfosten stand. Der 32-Jährige musste angeschlagen passen und wurde von Moritz Knauf vertreten. Der 18-jährige Keeper wurde beim TSV 1860 München und bei den Bayern ausgebildet und absolvierte sein erstes Pflichtspiel im Herrenbereich. "Alles in allem hat er das echt gut gemacht", befand Schmitt.

Nach vorne hatte der SVH zunächst Pech: Ein Freistoß von Sebastiano Nappo knallte an den Pfosten, den Abpraller verwandelte Moritz Hannemann, der zuvor jedoch im Abseits stand (31.). Heimstetten spielte weiter nach vorne und schnürte die Schaldinger vor 330 Zuschauern an deren Strafraum ein. Nach mehreren Stationen erreichte der Ball Lukas Riglewski, der zum Schlenzer ansetzte und per Traumtor die Führung erzielte (44.).

Danach aber stellten die Gäste das Fußballspielen ein. Zu Chancen kam nur noch der SV Schalding-Heining, der das Spiel schließlich drehte. Durch zwei Tore, die Schmitt als "unglücklich" bezeichnete. Zunächst köpfelte der nur 1,72 Meter große Markus Gallmaier den Ausgleich (58.), ehe ein Schuss von René Huber so stark abgefälscht wurde, dass selbst der Torschütze den Weg des Balles wohl nicht mehr nachvollziehen konnte (79.). Die letzte Schlussoffensive des SVH verpuffte. "Schade", sagte Schmitt nach dem Spiel, "wir haben echt gut gespielt." Davon aber, alte Fußballerweisheit, könne man sich nichts kaufen. "Vielleicht brauchen wir mal ein richtig schlechtes Spiel, in dem wir aber was mitnehmen", meinte Schmitt. Denn langsam werde es ernst. Der erste Relegationsplatz ist nur noch zwei Zähler entfernt. Zurzeit hat ihn Rosenheim inne, der nächste Gegner der Heimstettner.

© SZ vom 19.10.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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