Fundsachen auf dem Oktoberfest:Krücken vergessen, nichts gemerkt

Angelrute, Hörgerät, Gehhilfen: Im Wiesn-Fundbüro reihen sich sauber registriert zahlreiche kuriose Fundstücke aneinander. Hier sind die verrücktesten.

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Krücken, Angelrute, Hörgerät: Im Wiesn-Fundbüro reihen sich sauber registriert zahlreiche kuriose Fundstücke aneinander. Hier sind die verrücktesten.Einen Begrenzungspfosten - so etwas verliert man nicht alle Tage! Ist ja auch nicht leicht zu schleppen, so ein Ding. Wahrscheinlich stammt er noch vom Einzug der Wiesnwirte am 19. September, und irgendein Tourist hat dann beschlossen, ihn klammheimlich als Souvenir vom Platz zu schaffen. Aber zuerst sind ein paar Maß Bier fällig, und ins Zelt darf man das Ding nicht mitnehmen. Der Dieb versteckt es also irgendwo und kann es im Rausch nicht mehr heben. Also lässt er es einfach liegen. Nachvollziehbar. Aber warum es der Eigentümer (Baureferat?) nicht vermisst, das bleibt rätselhaft.Text: abec Foto: Robert Haas

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Friedliche Bierseligkeit, lächelndes Schunkeln, alle haben sich lieb - im Festzelt können leicht Hippie-Gefühle von Love, Peace & Harmony aufkommen. Sind wir nicht alle Brüder und Schwestern in der Einheit des Bierzelt-Universums? Befreien wir uns, mögen sich zwei Männer und eine Frau in kosmischer Verbrüderung gedacht haben, streifen wir die Schuhe ab, lasst uns barfuß im Gras tanzen, irgendwo wird schon Gras sein, auf der Wiesn! Die Schuhe, einengende Fesseln der Zivilisation, haben sie danach wohl einfach vergessen, vor lauter Glückseligkeit. Ob dieses Gefühl während des Heimwegs auf nackten Sohlen noch anhielt, ist zu bezweifeln.Text: lie Foto: Alessandra Schellnegger

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Das ganze Leben ist ja ein Wettlauf mit der Zeit, doch nirgendwo sind Stoppuhren so wichtig wie im Sport. Die Menschenmassen auf dem Oktoberfest lassen allerdings kaum Raum für Sport, höchstens auf der zwischenmenschlichen Ebene. Man könnte sich das also so vorstellen: Ein Bursch hat mit seinem Freund gewettet, wie lange er braucht, um das Mädel vom Nebentisch zu einer Fahrt mit der Achterbahn zu überreden. Die Zeit hat er mit der Stoppuhr festgehalten. Und dann das Ding unter dem Tisch vergessen.Text: sto Foto: Robert Haas

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Dieses kleine, dafür umso kuriosere Fundstück wurde ebenfalls auf der Wiesn verloren: ein Hörgerät. Ob dem Träger die Musikauswahl der Wiesn-Band nicht gefallen hat und er sich deswegen dazu entschloss, sein Hörgerät aus Protest im hohen Bogen davonzuwerfen? Es könnte auch genau das Gegenteil der Fall gewesen sein: Der Besitzer hat so ausgelassen getanzt und geschunkelt, dass er dabei seine Hörhilfe verlor.Text: ag Foto: Robert Haas

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Wenn eine Frau sich für die Wiesn gewandet, gelten einige goldene Regeln, um den Ausflug ohne größeren Schaden zu überstehen. Dazu gehört: kein edles Dirndl anziehen. Keine zu hohen Stöckelschuhe tragen. Am besten sogar die Handtasche weglassen. Und: keinen teuren Schmuck anlegen. Warum auf der Wiesn trotzdem echte Perlenketten gefunden werden, bleibt ein Mysterium. Denn ganz ehrlich: Welche zu bezirzende Begleitung kann nach der zweiten Maß noch falsche von echten Perlen unterscheiden?Text: cwa Foto: Robert Haas

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Die Leiterin des Fundbüros, Sabine Eisenhauer, bekommt allerhand zu sehen. Bei diesem Fundstück, einer Angel, musste aber auch sie staunen. Vielleicht wollte der Besitzer sich damit ein Lebkuchen-Herz von einem der vielen Stände stibitzen. Wirklich unauffällig wäre das aber auch nicht gewesen. Der Besitzer hat seinen Plan deswegen wahrscheinlich wieder aufgegeben und die Angel zurückgelassen - im Bierzelt stört sie sowieso nur. Außer er geht natürlich in die Fischer Vroni.Text und Foto: Angela Gruber

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Der Buggy ist da, aber wo ist das dazugehörige Kind? Diese Frage muss man sich fast stellen, denn, ganz ehrlich: Wie verliert man einen Kinderwagen? So ein Gerät ist für Kleinkinder gedacht, die schon des aufrechten Sitzens fähig sind, also etwa ab einem Alter von eineinhalb Jahren. Diese Kinder bringen bereits ein Gewicht auf die Waage, das sich nach stundenlangem Herumschleppen auf dem Oktoberfest durchaus durch Rückenschmerzen bemerkbar macht. Spätestens dann sollte dem Vater oder der Mutter auffallen, dass man irgendwo etwas vergessen hat. Bleibt zu hoffen, dass sich diese Vergesslichkeit der Eltern nur auf den Buggy beschränkt.Text: abec Foto: Robert Haas

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Es gehört ja inzwischen zum Standardrepertoire der Münchner Radio- und Fernsehsender, die Menschheit mit Live-Sendungen von der Wiesn zu foltern. Da säuseln leibhafte Busenwunder und Pseudo-Davorkas sinnentleerte Sprüche in Mikrofone, dass zuhause selbst der Bierschaum im Glas vor Abscheu in sich zusammenfällt. Da fühlen sich Politiker aller Coleur in seltsamer Einigkeit bemüßigt, mit schwer gewordener Zunge zum hundertsten Mal über das Phänomen der Wiesn zu räsonieren. Jetzt endlich hat ein Techniker ein Einsehen mit uns gehabt: Er schmiss das Kamerakabel kurzerhand in eine Ecke. Hoffentlich folgen viele seinem Beispiel.Text: ruh Foto: Robert Haas

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Bier gilt gemeinhin als gesund, vor allem in Bayern. Dass der Genuss von Wiesnbier jedoch zu spontanen Heilungen führt, war bislang unbekannt. Aber anders ist das letzte Fundstück der Wiesn nicht zu erklären: Jemand hat das Oktoberfest mit Krücken betreten und es ohne wieder verlassen. Ein Wunder, wie es normalerweise nur in der Gnadenkapelle von Altötting geschieht und vielleicht noch in Lourdes. So weit müssen Genesung suchenden Münchner nicht mehr pilgern. Einfach auf die Wiesn - aber bitte nicht das Votivtaferl vergessen! Die Aufschrift darauf dürfte ja klar sein: "Die Münchner Brauereien haben geholfen."Text: A. Becker Foto: Robert Haas

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Er hat in etwa die Größe eines DVD-Spielers, wiegt circa fünf Kilo und hat viele kleine Regler und Steckerausgänge - und er wurde ebenfalls im Wiesn-Fundbüro abgegeben. Einen Verstärker aus den Beständen eines Tontechnikers hat es bei der Fundstelle auf dem Oktoberfest noch nie gegeben. Jetzt wartet man darauf, dass der Besitzer sich meldet und das sperrige Gerät abholt.Text und Foto: Angela Gruber

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Erst haben diese Menschen sehr viel Geld bezahlt für ein Hotelzimmer zur Wiesnzeit - und dann verlieren sie den Schlüssel dafür. Das kann wohl nur bedeuten, dass sie für den Rest der Nacht eine bessere Bleibe gefunden haben. Womöglich sind sie in einen Club gewankt, in dem die Bierquelle nicht so unangenehm früh versiegt wie in einem Festzelt? Vielleicht haben sie sich auf die gemütliche U-Bahn-Holzbank gekuschelt und sich durch Münchens Untergrund kutschieren lassen? Wahrscheinlich haben sie sich einfach ins Gras unterhalb der Bavaria gelegt - ganz umsonst.Text: cwa Foto: Robert Haas(sueddeutsche.de/Angela Gruber/sonn)

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