Zachäuskirche:Theologin mit Heidenrespekt

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Angelika Bischoff, 26, stammt aus Wessobrunn und ist verheiratet. Sie wird zwei Jahre in der Zachäuskirche in Gröbenzell bleiben und auch Religionsunterricht geben. (Foto: privat)

Angelika Bischoff lernt den Beruf der Pfarrerin in Gröbenzell

Von Sabrina Jansen, Gröbenzell

Es gibt ein neues Gesicht in der Evangelisch-Lutherischen Zachäusgemeinde Gröbenzell. Am Palmsonntag ist Vikarin Angelika Bischoff in ihr Amt eingeführt worden. Die 26-jährige Vikarin kommt ursprünglich aus Wessobrunn. Sie erzählt, dass sie schon in ihrer Kindheit Kontakt zur Kirche gehabt und dort ihren Traumberuf entdeckt habe. "Die Pfarrer haben mich einfach sehr beeindruckt, auch weil sie einen so vielfältigen Aufgabenbereich haben."

In ihrer Heimatgemeinde in Weilheim war sie lange Zeit in der Jugendarbeit aktiv und beschloss deshalb, Theologie auf Pfarramt zu studieren. Ihr Studium nahm sie zuerst an der Augustana-Hochschule im fränkischen Neuendettelsau auf und verbrachte auch einige Zeit in Montpellier und München. "Das ist so üblich in diesem Beruf, dass man ein bisschen rumkommt und sich weiterbildet", erklärt Bischoff. Während des Studiums lernte sie ihren Ehemann Michael an der Augustana-Hochschule kennen, er ist als Pfarrer in der Gemeinde Neuaubing tätig. Seit drei Jahren sind die beiden verheiratet. "Kinder wären auch sehr schön", verrät die 26-jährige.

Ihre Freizeit verbringe sie am liebsten in der Natur mit ihrem Pferd, der Hannoveraner-Stute Andora, und ihrem Kater. "Den hat uns eine befreundete Tierärztin vermittelt", erzählt sie. "Keiner wollte ihn haben, deshalb haben wir ihm ein Zuhause gegeben." Musik ist ihre zweite große Leidenschaft, sie kann Violine und Gitarre spielen.

Das Vikariat ist eine zweijährige Ausbildung zur Pfarrerin. "Das ist so ein bisschen wie eine Referendarin an einer Schule. Es geht darum, Berufserfahrung zu sammeln", erklärt Bischoff. Die Corona-Pandemie habe Auswirkungen auf Veranstaltungen in der Gemeinde. "Was im Moment leider überhaupt nicht geht, ist, das Gemeindeleben kennenzulernen." Im September kommt dann die Arbeit in der Schule hinzu. Bischoff gibt vom neuen Schuljahr an in zwei Klassen der Grundschule und des Gymnasiums Religionsunterricht. "Hoffentlich geht das in Präsenz, vor dem Online-Unterricht habe ich einen Heidenrespekt", gesteht Bischoff.

Doch Bischoff blickt zuversichtlich auf die kommenden zwei Jahre. "Ich möchte auch jüngere Leute abholen", erklärt sie. Freizeiten gestalten, Aktionstage und Projekte organisieren seien nur einige Vorschläge der 26-jährigen, um die Themen Kirche und Religion "cooler für Jugendliche zu gestalten". Sie selbst freue sich schon sehr auf die Arbeit in Gröbenzell. "Ich bin gespannt, was mich erwartet und wie ich mich schlagen werde. Ich würde mich freuen, wenn die Leute vorbeikommen und aufgeschlossen sind. Vielleicht ist die Kirche ja doch nicht so langweilig, wie immer alle sagen."

© SZ vom 30.03.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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