Wo einst Carl Off lebte:Grafrather wollen nur moderate Bebauung

Ein Bauunternehmer möchte in einer Baulücke westlich der Adalmuntstraße im Grafrather Ortsteil Unteralting mehrere Wohngebäude errichten, an dem Ort wo Jahrzehnte lang der Komponist Carl Orff lebte. Da es sich um den Ortsrand handelt und ein Wald berührt wird, wollen die Ortspolitiker nur eine moderate Bebauung zulassen.

Nach ersten Entwürfen sollten entweder zwei Doppelhäuser und zwei Einfamilienhäuser oder alternativ drei Doppelhäuser jeweils einschließlich Tiefgarage errichtet werden. Beide Varianten hat der Bauausschuss in der jüngsten Sitzung jedoch abgelehnt.

Wegen der schwierigen Hanglage am Ortsrand wollen die Kommunalpolitiker keine zu wuchtigen Bauten. Zudem sollen Baumbestände und auch die durch einen Moränenhügel begründete Topografie geschützt werden. Variante eins, zwei Doppelhäuser entlang der Straße sowie zwei nach hinten versetzte Einfamilienhäuser, komme ohnehin nicht in Frage, weil sich ein Haus im Außenbereich befinde, erklärte Bürgermeister Markus Kennerknecht (parteifrei). Den zweiten Vorschlag, auf das Haus im Außenbereich zu verzichten und dafür im Innenbereich ein drittes Doppelhaus zu errichten, fand keine Zustimmung, weil drei große Baukörper nicht in die sensible Landschaft passen würden.

"Ich kann mir die Lösungen als Beispiel für eine sinnvolle Nachverdichtung zwar vorstellen", befand Burkard von Hoyer, die Gestaltung und die Grundstückszuschnitte müssten sich aber der Topografie anpassen. Außerdem sollte bei der Planung auch der Tatsache Rechnung getragen werden, dass dort der berühmte Komponist Carl Orff etwa 50 Jahre lang bis 1955 gelebt habe. Nach Ansicht des BfG-Gemeinderates von Bürger für Grafrath sollte die Gemeinde auf jeden Fall darauf hinwirken, dass nach der Bebauung des Geländes eine Art Gedenktafel aufgestellt wird.

© SZ vom 17.03.2016 / mann - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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