Wirtschaft:Viel Nachfrage, wenig Angebot

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55 Betriebe interessieren sich für eine Ansiedlung, aber es gibt kaum noch Gewerbeflächen im Brucker Norden

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Die Industha ist auf dem Weg der Konsolidierung. Peter Lackerschmid, der sich im Auftrag der Stadt und der Sparkasse um die Vermarktung von Freiflächen im Gewerbegebiet Hasenheide Nord kümmert, zeigte sich bei der Vorlage des Beteiligungsberichts für 2016 am Dienstag im Finanzausschuss zudem neuen Geschäftsfeldern gegenüber aufgeschlossen. Würde der Satzungszweck geändert, so könne die Industha auch eine mögliche städtische Wohnungsbaugesellschaft betreuen, erklärte der 67-Jährige auf Nachfrage von CSU-Fraktionschef Andreas Lohde.

Weil es an vermarktbaren Gewerbegrundstücken und damit am Kerngeschäft fehlt, hat Lackerschmid sein Engagement zunächst aber auf 15 Wochenstunden heruntergefahren - unterstützt wird er von einer weiteren Halbtagskraft. Durch die Reduzierung der Verwaltungskosten sei es gelungen, das Defizit der Gesellschaft auf 44 000 Euro zu reduzieren. Dabei hat sich grundsätzlich nichts am großen Interesse vieler Unternehmen an einer Ansiedlung in Fürstenfeldbruck geändert. 55 Anfragen registriert Lackerschmid aktuell, es gäbe Bedarf für geschätzte 155 000 Quadratmeter. Im Angebot hat die Industha aber jenseits der 13 500 Quadratmeter "Am Kugelfang" fast nichts mehr. Das Areal nördlich der Fraunhofer Straße wird zurzeit aktiv überplant, am gestrigen Mittwoch beschäftigte sich der Planungsausschuss mit dem Vorentwurf für den Bebauungsplan. Das Bauamt lehnt die Ausweitung bis zur östlich verlaufenden Staatsstraße 2054, die Bruck und Maisach verbindet, aus stadtplanerischen Gründen ab. Bislang ist es der Industha auch nicht gelungen, weitere Flächen zu erwerben. Denn viele Landwirte würden Grund nur abgeben, wenn sie im Gegenzug andernorts Ausgleichsflächen bekommen. Und verbliebene Flächen sind problematisch, weil es sich oft um ehemalige Kiesgruben oder Deponien handelt. So wie das Grundstück, für das sich das Brucker Recyclingunternehmen "Eisen-Rudi" interessiert hatte, um in nördliche Richtung zu expandieren. Ein privater Immobilienbesitzer hat den Zuschlag für die einstige Hausmülldeponie erhalten. Was er damit vorhat, ist nicht bekannt.

Lackerschmid teilte mit, dass die letzte große Freifläche neben dem Getränkelogistiker Trinks vom Freistaat als Grundeigentümer selbst bebaut wird - dort werden das staatliche Eichamt sowie das Beschussamt angesiedelt.

© SZ vom 15.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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