Energiewende:Windräder im Wald

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Viel Sonne, aber auch noch etwas Schatten: Langsam kommt der Ausbau der Windkraft nun auch im Landkreis voran (hier die Anlage in Mammendorf). (Foto: Johannes Simon)

Zwischen Kottgeisering und Moorenweis sollen bis zu vier Anlagen errichtet werden. Die Bayerischen Staatsforsten stellen dafür 39 Hektar zur Verfügung.

Von Manfred Amann, Kottgeisering, Moorenweis

Im Staatswald bei Kottgeisering im Grenzgebiet zu Moorenweis sollen bis zu vier Windräder errichtet werden. Die Bayerischen Staatsforsten (BaySF) stellen dafür eine 39 Hektar große Waldfläche zur Verfügung und haben in einem Wettbewerb bereits einen Projektentwickler ausgewählt. Den Zuschlag hat eine regionale Bietergemeinschaft bekommen, die sich aus zwei kleineren Erneuerbare-Energie-Unternehmen, der MSE Solar in München und dem Ingenieurbüro Envalue aus Hofkirchen im Landkreis Passau, zusammensetzt. Letztere hat ihren Stammsitz in Berlin. Dennoch wird allseits begrüßt, dass der Bietergemeinschaft der Vorzug vor den großen Energie-Unternehmen gegeben wurde. Möglich geworden ist die Ausweisung der Fläche unter anderem deswegen, weil der Gemeinderat von Kottgeisering grundsätzlich dafür votierte, dass nordwestlich des Dorfes ein Windpark errichtet wird. Es wurde auch davon abgesehen, die Zahl der Windräder auf zwei zu begrenzen, wie zunächst angedacht. Zuvor hatten Forstbeamte des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten bei einem Ortstermin darüber aufgeklärt, dass der Wald schützenswert sei, aber den Bau von Windkraftanlagen vertrage. Die Gemeinderatsmitglieder hatten dabei angeregt, bei der Auswahl und beim Bau der Windräder schonend mit dem Wald umzugehen.

Wesentlich für die Zustimmung aber war, dass die gesetzlich vorgegebenen Abstände der Windkraftanlagen zu Wohnbebauung eingehalten und Entwicklungsplanungen der Gemeinde nicht eingeschränkt werden. Die Gemeinde hat keine eigenen Waldflächen in diesem Bereich, kann aber mit der Zustimmung zu einem Windpark einen Beitrag zur Energiewende und damit zum Klimaschutz leisten. Mit der Bietergemeinschaft werden die BaySF nun einen sogenannten Standortsicherungsvertrag und nach dem Abschluss des Genehmigungsverfahrens nach dem Immissionsschutzgesetz des Bundes einen Pachtvertrag abschließen. Inwieweit die Projektentwickler der Empfehlung der Gemeinde folgen, eine Beteiligung von Kommunen und Bürgern zu ermöglichen oder für die Kottgeiseringer Haushalte ein vergünstigtes Bürgerstrommodell zu realisieren, ist noch offen. Wie die BaySF berichten, erzeugen in den Staatswäldern Bayerns bereits 101 Windkraftanlagen Strom und für weitere 141 sind bereits Verträge abgeschlossen.

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