Wegen hoher Kosten:Einhausung statt Eishalle

Fürstenfeldbruck prüft Alternative zu teurem Neubau

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

In den nächsten Jahren dürfte sich die Kreisstadt eine Eishalle wohl kaum leisten können. Daran ändert die einstimmige Willensbekundung des Stadtrats offenbar ebenso wenig wie die Tatsache, dass für das Wunschprojekt der Eisläufer und Eishockeyspieler bereits der Bolzplatz neben dem offenen Eisstadion reserviert wurde. Am Rande der Bilanzpressekonferenz der Stadtwerke am Montag zeigte sich Oberbürgermeister Erich Raff (CSU) nach Vorlage aller in Auftrag gegebenen Gutachten skeptisch, dass sich die Stadt den auf 18 bis 20 Millionen Euro veranschlagten Neubau mittelfristig leisten kann: "Das sieht eher schlecht aus." Auch Stadtwerkechef Jan Hoppenstedt sieht den Energieversorger außerstande, Bau und laufenden Unterhalt einer neuen Halle zu stemmen. Die Stadtwerke betreiben seit vielen Jahren die defizitären Einrichtungen Amperoase und Eisstadion.

Nun soll eine Alternative untersucht werden: die Einhausung des bestehenden, bislang offenen Eisstadions in Leichtbauweise. Bereits vor gut 15 Jahren war dies angedacht, dann aber wieder verworfen worden. Auch diese Variante dürfte mehrere Millionen Euro kosten. Offen ist noch, ob die Anlieger jenseits der Schöngeisinger Straße, die sich gegen den Bau einer Eishalle wehren, einen Überbau der Eisfläche akzeptieren würden. Denn dadurch würde zwar die Lärmbelastung reduziert. Weil aber der Bestandschutz für das aus den Siebzigerjahren stammende Stadion verloren ginge, müssten deutlich strengere Lärmschutzgrenzen eingehalten werden. Hoppenstedt deutete an, dass ein zweistöckiges Gebäude mit Umkleideräumen als eine Art Lärmschutzriegel zwischen einer Leichtbauhalle und der Wohnbebauung dienen könnte.

© SZ vom 27.07.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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