Warme Mahlzeit:Zweiter Standort für Suppenküche

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Gemüsesuppe mit Rindfleisch: die Helferinnen (von links) Carolina Hietzge, Susanne Roden und Dagmar Helmer beim Verteilen (Foto: Günther Reger)

Die Caritas und die Fürstenfeldbrucker Pfarrei Sankt Bernhard verteilen nun auch an Bedürftige im Westen der Kreisstadt ein Mittagessen. Damit wollen sie Hilfe leisten in der Pandemie

Von Karl Wilhelm Götte, Fürstenfeldbruck

Eine Gemüsesuppe mit Rindfleischeinlage haben die Helferinnen der Caritas und der katholischen Kirche Sankt Bernhard vorbereitet. Damit beginnt das Projekt "Mittagsküche vor der Kirche" im Brucker Westen. Zum Auftakt ist die Menge derer, die zum Essen kommen, allerdings noch überschaubar. "Das muss sich erst herumsprechen", sagt Ursula Diewald. Die Gemeindereferentin der Caritas zeigt sich überzeugt, dass die Initiative, mittellosen und bedürftigen Menschen ein kostenfreies Mittagessen anzubieten, auch am zweiten Standort erfolgreich sein wird.

Bereits seit November 2020, mit Beginn des zweiten Lockdowns, verteilt das Kooperationsprojekt zwischen dem Katholischen Pfarrverband Fürstenfeld, dem Beschäftigungsprojekt "Brucker Fenster" der Caritas sowie der Gemeindecaritas vor der Kirche Sankt Magdalena im Brucker Zentrum wöchentlich ein Mittagessen. Gekocht wird es ebenfalls im benachbarten "Hofcafé". Dort bereiten Köchin Inge Welke und ihre Mitarbeiter des "Beschäftigungsprojekts Hofcafé" seit fünf Jahren jeden Tag etwa 50 Mittagessen zu, die als sogenannter "Ein-Topf-Express" für drei Euro an "systemrelevante Personen" in Fürstenfeldbruck gehen. Per E-Bike wird das Essen an Krankenpflegerinnen, Schulen und Arztpraxen ausgeliefert. Auch Privatpersonen bekommen es für 6,50 Euro vorbeigebracht.

"Das Projekt hat sich in der Brucker Altstadt inzwischen sehr gut etabliert", berichtet Diewald. Deshalb habe man beschlossen, einen zweiten Stand im Westen der Stadt aufzumachen. Dort gibt es jetzt jeden Freitag zwischen 11.30 und 12 Uhr eine kostenfreie Suppe zum Mitnehmen. "Es handelt sich um ein anonymes Angebot ohne Ausweispflicht", betont Diewald. Kontrollen finden nicht statt. Auch für Familienmitglieder oder bedürftige Nachbarn kann ein Essen-To-Go mitgenommen werden. "Angesichts des anhaltenden Lockdowns und der eingeschränkten Mobilität möchten wir unser Angebot bedürftigen Menschen im Westen der Stadt näherbringen", ergänzt Martin Stangl, Diakon im Pfarrverband Fürstenfeld. "Das ist wunderbar, ich bin sehr dankbar dafür", lobt eine alleinstehende Rentnerin, die sich gerade eine Suppe abholt, die zusätzliche Aktion der "Mittagsküche vor der Kirche".

Auch die "Lebensmittelretter Fürstenfeldbruck IG" haben vor Sankt Bernhard ihren Stand aufgebaut. Die "Retterinitiative", die seit drei Jahren existiert, hat inzwischen zu fast allen Supermärkten im Landkreis Kontakt aufgenommen und holt regelmäßig dort Lebensmittel ab, um sie an bedürftige und nichtbedürftige Menschen weiterzuleiten. "Wir retten die Lebensmittel vor der Tonne - und das legal", bekräftigt Monika Kroker aus Puchheim, die mit Martina Klotz aus Puch am "Retterstand" steht. Sie haben in mehreren Kisten Obst, Gemüse, belegte Semmeln und Sandwiches sowie diverse verpackte Fleischsorten dabei. Die Initiative hat inzwischen etwa 60 Aktivisten und verteilt in allen großen Kommunen des östlichen Landkreises Lebensmittel. Die Verteilung erfolgt - häufig auch kurzfristig - über ein Facebook-Netzwerk der Initiative.

© SZ vom 05.05.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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