Vor Zuzug neuer Flüchtlinge:Besser organisiert

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Asylhelferkreis Türkenfeld richtet Fachgruppen ein

Von Manfred Amann, Türkenfeld

Die Integration von Asylbewerbern in Türkenfeld funktioniert dank eines sehr engagierten Helferkreises sehr gut, und das soll laut Bürgermeister Pius Keller (CSU) auch so bleiben. Denn Keller ist sich sicher: "Es werden weitere Flüchtlinge kommen". Damit die Hilfe noch besser abgestimmt, zielgerichteter erfolgen und gut koordiniert werden kann und weil eine Zunahme der Fluktuation zu erwarten ist, hat sich der Helferkreis nun neu strukturiert.

Bislang wurden die Asylbewerber über Familienpatenschaften betreut, "die aber einen immensen Zeitaufwand erfordern". Langfristig sei das Patenschafts-System daher nicht durchzuhalten, so der Rathauschef. Nunmehr organisiert sich der Helferkreis in Fachgruppen, was offensichtlich viele Vorteile mit sich bringt. Wie Keller berichtet, kann über die miteinander vernetzten Fachgruppen, effektiv und schnell gehandelt werden. Zudem spreche dieses Modell auch eine Vielzahl von Türkenfeldern an, die immer wieder ihre Hilfe anböten, aber nur gelegentlich Zeit hätten und nicht dauerhaft zur Verfügung stünden. So könne "jeder so viel helfen, wie er kann". So könnten sich auch Menschen mit wenig Zeit einbringen. Insgesamt sind zwölf Fachgruppen eingerichtet worden, für die nun "tatkräftige Unterstützung" gesucht wird. In einer Gruppe werden Arztbesuche organisiert, Medikamente erklärt und der Kontakt zu Landratsamt gehalten. Die Schulgruppe, kümmert sich um Anmeldungen, Lernmittel und hält Kontakt zu den Lehrern. Für Anmeldungen bei Gemeinde und Landratsamt, Begleitung von Asylverfahren und Behördengänge ist die Behördengruppe zuständig. Des Weiteren gibt es eine Frauen- und eine Kindergruppe, Verantwortliche für die Kleiderkammer, für die Organisation von Deutschunterricht, für die Integration in Vereinen und bei Veranstaltungen. Ebenso werden Freiwillige "Einkaufshilfe" leisten, technische Unterstützung bis zum Internetanschluss geben und Familienaktivitäten koordinieren. Wieder andere Helfer werden mit fachlicher Unterstützung Infomaterial für Asylbewerber -Übersetzungshilfen, Broschüren übers Dorf und zur Kultur - zusammenstellen. Eine Springergruppe, wird mit Personen besetzt, die in allen Bereichen einsetzbar sind und zwar immer "da, wo's gerade brennt".

In Türkenfeld sind dank der Bereitschaft von Hausbesitzern bislang 30 Asylbewerber, darunter auch Kinder, dezentral untergebracht, und es stehen noch zehn Plätze zur Verfügung. Da diese aber nicht reichen werden, hat Keller nun erneut appelliert, geeigneten Wohnraum zur Verfügung zu stellen, "um weiterhin auf Massenunterkünfte verzichten zu können". Ursprünglich sei auch geplant gewesen, acht Personen im Saal des Linsenmann-Gebäudes unterzubringen. Wegen brandschutzrechtlicher Bedenken scheide diese Räumlichkeit aber aus. Nun wird der Raum unter anderem für Deutschkurse verwendet. Im Nebenraum hat zudem eine Kleiderkammer Platz gefunden.

© SZ vom 06.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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