Videoüberwachung:Kameras für drei S-Bahnhöfe

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Gemeinde Maisach will Kosten selbst tragen

Die S-Bahnhöfe in Gernlinden, Maisach und Malching werden in Zukunft mit Kameras überwacht. Die Gemeinde trägt dafür selbst die Kosten. Das hat der Gemeinderat in der jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen. Bereits vor drei Jahren hatte die Gemeinde bei der Deutschen Bahn nachgefragt. Die hatte darauf verwiesen, dass an allen drei Bahnhöfen weder die Zahl der Straftaten noch der Vandalismusfälle auffällig sei. Überdies bedeute jede Kamera auch einen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte. Und der sei ohne eine signifikante Zahl von Vorkommnissen nicht gerechtfertigt. Dennoch hätte die Bahn auf den Bahnsteigen Kameras installiert. Vorausgesetzt, die Gemeinde Maisach hätte die 52 000 Euro dafür bezahlt. Doch das wollten die Gemeinderäte nicht.

Im Vorjahr hatte die Maisacher Frauen Union dann Unterschriften für eine Videoüberwachung der Bahnhöfe gesammelt. Die Vorfälle der Silvesternacht in Köln waren damals erst wenige Wochen her. Innerhalb von einer Woche hatten die Frauen 644 Unterschriften beisammen. Doch die Bahn änderte ihre Haltung nicht. "Generell muss man sagen, da ist ein Zwiespalt zwischen Persönlichkeitsrecht und dem Bedürfnis nach Sicherheit", sagt ein Bahnsprecher. Die Erfahrung zeige, dass Kameras Vandalismus vorbeugen würden, nur selten aber Gewalttaten. Im Landkreis hat die Bahn die S-Bahnhöfe in Fürstenfeldbruck, Germering-Unterpfaffenhofen, Puchheim, Olching und Gröbenzell mit Kameras ausgestattet.

Nun will die Gemeinde Maisach auf eigene Kosten tätig werden. Insgesamt soll Anschaffung und Installation etwa 27 000 Euro kosten. Laut einstimmigem Beschluss soll das Geld, sofern vorhanden, in den Haushalt 2018 eingeplant werden. Dann könnten die Kameras im kommenden Jahr installiert werden. Da die Bahnsteige in den Planungsbereich der Bahn gehören, werden die insgesamt neun Kameras nur die Zugänge überwachen. Und zwar auch an den Zugängen zu den Aufzügen. Die Aufzeichnungen werden sieben Tage gespeichert und dann automatisch überschrieben. Die Gemeinderäte erhoffen sich durch die Videoüberwachung, dass die Bevölkerung sich sicherer fühlt und dass es weniger Vandalismus an den S-Bahnhöfen gibt.

© SZ vom 06.05.2017 / alin - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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