Versuch auf Zeit:Tempo 30 im Zentrum

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Die Gemeinde Gröbenzell beteiligt sich an Modellprojekt

Von Peter Bierl, Gröbenzell

Auf der Eschenrieder Straße im Norden von Gröbenzell gilt demnächst Tempo 30, wenn auch nur für drei Monate. Von Dezember bis März soll getestet werden, ob das Limit dazu beiträgt, die Sicherheit für Radler zu verbessern. Die Gemeinde beteiligt sich damit an einem Modellprojekt der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern für Hauptverkehrsstraßen, an denen nach derzeitigem Stand keine richtigen Radwege angelegt werden können. Durchgeführt werden die Modelle von Experten der Technischen Hochschule Nürnberg. "Wir erhoffen uns von dem Versuch neue Erkenntnisse", sagte Bauamtsleiter Markus Groß am Donnerstag im Gemeinderat.

Dagegen gab es vereinzelten Widerspruch aus den Reihen der CSU sowie von Monika Baumann (Grüne), die das Projekt als "bizarr" ablehnte. "Die Studie hat für uns keinen Sinn, wenn wir das später nicht verwirklichen können", sagte sie. Josef Schauer (CSU) meinte, es wäre besser, wenn sich Gemeinderäte und Polizei zusammensetzen und über Verbesserungen nachdenken. "Wir können etwas machen, was wir sonst nicht dürfen", hielt Bürgermeister Martin Schäfer (UWG) dagegen. Der Vorschlag für ein zeitlich begrenztes Tempolimit wurde mit einer Mehrheit von 13 zu fünf Stimmen angenommen.

Keine Chance hatte hingegen das zweite Projekt in der Zillerhofstraße. Dort gibt es nur einen Radweg auf einer Seite, der in zwei Richtungen befahren werden darf. Die Kommune hatte vor einiger Zeit bereits die Verpflichtung aufgehoben, diesen benutzen zu müssen, so dass Radler auch auf der Straße fahren können. Nun sollte im Rahmen eines Versuchs in der Gegenrichtung auf der Straße ein Schutzstreifen für Radler markiert werden. Die Straße dort gilt für Radler als gefährlich, dort werde ziemlich "gerast", sagte Zweiter Bürgermeister Martin Runge (Grüne). Er wollte dem Versuch nur "unter Vorbehalt" zustimmen. Das sei ein zu großes Abenteuer, wandte Anton Kammerl (CSU) ein. "Unsere Bürger werden zu Versuchskaninchen." Der Bürgermeister argumentierte, dass solche Versuche zum Fortschritt beitragen. Der Vorschlag wurde mit neun zu neun Stimmen abgelehnt.

© SZ vom 01.10.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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