Verhandlungen um Zuschüsse:Bürgermeister fordern Aufnahme von Hunden

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Ob die Tierauffangstation um Hundezwinger erweitert werden kann, entscheidet der Bauausschuss. (Foto: Günther Reger)

Erweitern die Tierfreunde Brucker Land ihre Auffangstation, können sie mit Geld von den Gemeinden rechnen

Von Ariane Lindenbach, Maisach

Die Tierfreunde Brucker Land sollen auch Hunde aufnehmen und dafür ihre Tierauffangstation räumlich entsprechend erweitern. Dieser Vorschlag aus dem Landratsamt, genauer: vom Leiter des Veterinäramts, Hans-Werner Merk, erscheint als einzige Möglichkeit, die Finanzierung des Vereins langfristig zu sichern und ihn zu erhalten. Denn sollten die Tierfreunde bis zu ihrer Vorstandssitzung im Juni keine Zusage von den Landkreiskommunen zu einer dauerhaften finanziellen Unterstützung bekommen, haben sie angekündigt, den Verein aufzulösen.

Um darauf aufmerksam zu machen, dass die Tierfreunde mit der Unterbringung von Fundtieren eine Aufgabe übernehmen, die laut Gesetz die Kommunen übernehmen müssten, hatten Vereinsmitglieder Anfang März Fundtiere ins Olchinger Rathaus gebracht. Zuvor hatte der Verein bereits einen Aufnahmestopp verhängt und mit seiner Auflösung gedroht, falls er von den Landkreiskommunen keine finanzielle Unterstützung erhält. 2015 etwa waren es 25 Kaninchen, die das Veterinäramt den Haltern aus Tierschutzgründen weggenommen und in der Tierauffangstation zwischen Maisach und Überacker untergebracht hatte.

Und nun der Vorschlag, das ehemalige Wasserwerk von Überacker um Hundezwinger zu erweitern. Wie Bürgermeister Hans Seidl (CSU) am Donnerstagabend im Gemeinderat erläuterte, hat Merk die Erweiterung vorgeschlagen, damit die Tierfreunde alle Arten von Fundtieren aufnehmen können, nicht nur Kleintiere und Katzen. Erst dann seien die Bürgermeister aus dem Landkreis bereit, eine dauerhafte Finanzierung zuzusagen. Laut Seidl, der von einem inoffiziellen Gespräch mit seinen Kollegen berichtete, seien die Bürgermeister bereit, eine Pauschale von 20 Cent pro Einwohner zu bezahlen sowie pro Fundtier per Einzelabrechnung weitere Kosten zu übernehmen. Das, so Seidl, bedeute jedoch für den Verein einen erheblichen Verwaltungsaufwand. Dieser hatte eine Pauschale von 50 Cent pro Bürger gefordert.

Wie jedoch während der Diskussion der Kommunalpolitiker am Donnerstagabend deutlich wurde, ist die Situation der Tierfreunde nicht so einfach. Mehrere Gemeinderäte äußerten Bedenken, dass der Nachbar der Tierauffangstation, eine schon lange dort ansässige Landwirtsfamilie, vom ständigen Bellen der Hunde gestört werde. Des weiteren kam zur Sprache, dass die Tierfreunde schon jetzt über mangelnde Mitstreiter klagen - bei mehr als 300 Mitgliedern. Die zusätzliche Aufnahme von Hunden würde den personellen Aufwand erhöhen, ebenso wie die von den Bürgermeistern im Fall einer Unterstützung geforderten Einzelabrechnungen. Auch wurde kritisiert, dass die Tierfreunde so strenge Abgabekriterien haben, dass sie kaum Tiere weitervermitteln, sondern den Großteil behalten.

Dennoch waren sich die Gemeinderäte einig, dass die Auflösung des Vereins verhindert werden muss. Deshalb beschloss das Gremium, die Mitglieder des Bauausschusses Ende Mai zur Tierauffangstation zu schicken. An Ort und Stelle sollen sie beurteilen, ob eine Erweiterung um Hundezwinger möglich wäre. Und ihre Entscheidung rasch den Tierfreunden und Merk mitteilen.

© SZ vom 13.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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