Veranstaltung:Jubiläum als Sommerfest

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Leiterin Johanna Lohner-Wörsching begleitet beim Sommerfest an der Brucker Cäcilienschule den Chor am Klavier. (Foto: Günther Reger)

Die Brucker Kinderhilfe feiert 50-jähriges Bestehen

Von Leonie Albrecht, Fürstenfeldbruck

Dicht gedrängt stehen die Besucher in der Aula der Cäcilienschule, denn den Auftritt der "Cäcilien-Rocker" will natürlich niemand verpassen. Bereits seit zwei Jahren gibt es die Schulband, die das Publikum mit deutschen, englischen und bayerischen Coversongs zum Klatschen und Tanzen bringt. Aber auch viele andere Schüler haben am vergangenen Freitag auf der Bühne präsentiert, was sie in den letzten Wochen für das Sommerfest vorbereitet hatten und stellten so das vielfältige Angebot der Cäcilienschule vor. Gefeiert wurde auch das 50-jährige Bestehen der Stiftung Kinderhilfe. Seit 1969 unterstützt die Stiftung Menschen mit Behinderung und setzt sich für deren Inklusion ein. In 14 verschiedenen Einrichtungen werden Menschen jedes Alters gefördert. Dazu gehören unter anderem die Cäcilienschule, die heilpädagogische Tagesstätte und schulvorbereitende Einrichtung, welche das Sommerfest veranstalteten.

Johanna Lohner ist seit sechs Jahren Schulleiterin an der Cäcilienschule. Außerdem leitet sie die "Percussion AG", die ebenfalls einen kleinen Auftritt eingeübt hat. Mit Klanghölzern, Cajóns und Klatschen begleiten sie den Popsong "Have it all" von Jason Mraz. "Wir haben ein großes Angebot für die Schüler, da können sie sich durch Bewegung, Gesang oder Tanz einbringen", erzählt Lohner. "Die Schüler haben sich viel Mühe gegeben und lange geprobt", bestätigt auch Sabine Ostermeier, die das Programm moderiert. Bunt gemischt geht es weiter, als eine Tanzgruppe zu Katy Perry auftreten oder zwei Jungen über ihre Freundschaft rappen. An einem Stand sind Werke der Holzwerkstatt der Berufsschule zum Verkauf ausgestellt. Darunter sind auch kleine hölzerne Magneten. "Das Treibholz kommt aus der Amper und wurde von den Schülern selbst gesammelt", erklärt die Werkstattleitung.

Insgesamt 141 Schüler mit geister Behinderung besuchen die Cäcilienschule, betreut werden sie von 50 Angestellten. "Wir haben Lehrer aber auch Erzieher, Sonderpädagogen und Heilpädagogen", sagt Lohner. Die spezielle Ausbildung des Personals ermöglicht es, individuell auf die Bedürfnisse der Schüler einzugehen. Die Klassen sind deshalb deutlich kleiner als an Regelschulen: Nur acht bis zehn Schüler teilen sich ein Klassenzimmer. Große Unterstützung gibt auch der Elternbeirat und der Förderverein Herzensbrücke. Durch Spenden konnte der Verein bereits einige große Projekte verwirklichen und das Angebot für die Schüler vergrößern, wie die erste Vorsitzende Madelaine Wieser berichtet. Erst Anfang des Jahres wurde der Snoezelen-Raum, eine Art Entspannungsraum, eingeweiht, die gesamte Einrichtung kam durch Spenden zustande. "Wir wollen eine Brücke bauen, von Mensch zu Mensch", sagt Wieser. Brücken baut die Cäcilienschule auch zu Regelschulen: Partnerklassen und Veranstaltungen wie gemeinsame Sportfeste fördern die Inklusion und den Austausch.

© SZ vom 28.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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