Türkenfeld:Zeugnisse für Junglandwirte

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Auch zwei Absolventen aus dem Landkreis werden verabschiedet

Von Manfred Amann, Türkenfeld

Landwirte sind Unternehmer. Die nötigen Kompetenzen, von Waldwirtschaft, Energieerzeugung, pflanzlicher und tierischer Produktion mit Vermarktung über Naturschutz, Landschaftspflege und Agrarpolitik bis zur Mitarbeiterführung und Betriebsverwaltung, vermittelt in Theorie und Praxis die Landwirtschaftsschule in einer dreisemestrigen Ausbildung zum "staatlich geprüften Wirtschafter Landbau". Insgesamt 14 Junglandwirte haben den Studiengang kürzlich an der Pucher Landwirtschaftsschule erfolgreich abgeschlossen und sich damit zum Führen eines landwirtschaftlichen Betriebes qualifiziert.

Zehn Absolventen kamen aus dem Landkreis Landsberg, je einer aus den Kreisen Starnberg und München und zwei aus dem Kreis Fürstenfeldbruck: Philipp Fruth und Moritz Dersch aus Germering. Fruth lag als Zweitbester mit seinem Notendurchschnitt von 1,71 gleichauf mit einem Landsberger. Der Beste (1,35) kommt aus dem Kreis Landsberg. Auf der Abschlussfeier im Gasthof Hartl in Türkenfeld bekamen die Junglandwirte ihre Zeugnisse und neben guten Wünschen für die Zukunft auch viele Ratschläge mit auf den Weg. Grußworte sprachen Landsbergs Kreischef Thomas Eichinger und die dortige Kreisbäuerin Rita Behl, die den Absolventen versicherte, "den schönsten Beruf" zu haben. Schulleiterin Marianne Heidner und der Chef des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Forstdirektor Günter Biermayer, ermunterten die Absolventen, sich ständig fortzubilden und nicht nur als Unternehmer, sondern auch als Mitglied der Gesellschaft ihren Mann zu stehen. "Seht den Abschluss als Anfang eines lebenslangen Lernens, denn es wird ständig Veränderungen geben", sagte Biermayer und wies darauf hin, dass Landwirte "große Verantwortung in vielen Bereichen" tragen, gegenüber Eltern und Großeltern, dessen Nachfolge sie antreten, gegenüber dem Verbraucher, der beste Produkte erwartet, gegenüber der Schöpfung und dem Landschaftsbild der Heimat, das es zu bewahren gilt und nicht zuletzt gegenüber dem Berufsstand. Landwirte sollten sich öffentlich zu ihrer Arbeit bekennen und Bürger darüber aufklären, sich einmischen und gegen diskreditierende, falsche Darstellungen Stellung beziehen. "Wer wahrgenommen werden will, darf sich nicht verstecken", sagte Biermayer. "Zeigt Zivilcourage, verhaltet euch solidarisch und tretet falschen Behauptungen und Fehlentwicklungen entgegen". Josef Arnold, Vorsitzender des Verbandes für landwirtschaftliche Fortbildung in Landsberg, rief die Absolventen zudem dazu auf, Ehrenämter zu übernehmen und sich zum Beispiel in den Gemeinderat wählen zu lassen. Wichtig sei aber auch, sich Zeit für sich und für die Angehörigen zu nehmen.

Vor der Zeugnisverleihung hatten Absolventen vor zahlreichen Ehrengästen und Angehörigen ihre Hausarbeiten präsentiert. Der Germeringer Moritz Dersch zum Beispiel hatte den elterlichen Betrieb analysiert und die Produktion in Richtung Existenz- und Zukunftssicherung optimiert. Einen launigen Rückblick auf die Studienzeit gab der Sprecher des dritten Semesters, der Münchner Sebastian Oberhauser, und Semesterleiterin Verena Frank rief teils humorvolle Ereignisse in Erinnerung. Ihre Erkenntnis, dass jeder Teilnehmer im Laufe der drei Semester, also in eineinhalb Jahren, "rein rechnerisch sieben Kilo zugenommen" habe, sorgte dabei für Erstaunen und Gelächter.

© SZ vom 28.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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