Türkenfeld:Wohnraum in der Ortsmitte

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Eine Flächte von etwa 1,25 Hektar hat sich die Stadt an der Bahnhofsstraße gesichert. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Türkenfeld kauft Grundstück für Einheimischenmodell

Von Manfred Amann, Türkenfeld

Mehr Wohnraum zu schaffen, wovon hauptsächlich Ortsansässige profitieren, ist das Ziel des Projektes "Dorfanger", für das die Gemeinde Türkenfeld nun bebaubaren Grund in der Ortsmitte erworben hat. "Erstes Einheimischen-Modell rückt in greifbare Nähe" verkündet Bürgermeister Emanuel Staffler (CSU) und gibt bekannt, dass es nach intensiven Verhandlungen gelungen ist, den halben Anteil an einem Flurstück zu erwerben, das gemäß Flächennutzungsplan nun im Zuge der Innenentwicklung in Bauland umgewandelt werden soll.

Die Flächen der Gemeinde und des Eigentümers sind je 6250 Quadratmeter groß, so dass "im Herzen des Dorfes" zwischen der Bahnhof- und der Aresinger Straße für ein neues Baugebiet etwa 1,25 Hektar zur Verfügung stehen. Bürgermeister und Verwaltung werden nun laut Staffler "in enger Abstimmung mit dem Eigentümer des Grundstücks und dem Gemeinderat" die nötigen Verfahrensschritte in die Wege leiten und die notwendigen Beschlussvorschläge zur Entscheidung vorlegen", heißt es in einer Mitteilung. Ein gutes Miteinander aller Beteiligten sei dabei unerlässlich, weshalb auch eine Bürger- und insbesondere die Nachbarschaftsbeteiligung eine wichtige Rolle spielen würden.

Voraussichtlich Ende 2021 werde ein Aufruf an alle Bürgerinnen und Bürger ergehen, um eine erste unverbindliche Interessenten-Liste für ein Einheimischen-Modell zusammenstellen zu können. Wie Staffler weiter erläutert, hatte schon der vorherige Gemeinderat aufgrund der angespannten Lage am Immobilienmarkt im Jahr 2018 einstimmig den sogenannten "Bauland-Grundsatzbeschluss" gefasst. Demzufolge ist die Gemeinde aufgefordert Eigentumsanteile an bisher nicht bebauten Grundstücken zu erwerben und diese dann über Einheimischen-Modelle der Bevölkerung zugänglich machen. Der neue Gemeinderat hat den Beschluss nun bekräftigt und dem Kaufvertrag zugestimmt. Im Flächennutzungsplan heißt es dazu: "Türkenfeld gehört aufgrund des S-Bahn-Haltepunkts und der Nähe zur Autobahn A96 zu den Gemeinden, die besonderem Druck ausgesetzt sind".

Gerade für Einheimische und lokal Verwurzelte stelle der Mangel an Wohnraum eine existenzielle Notlage dar. Die Gemeinde sehe es daher als ihre Aufgabe an, in Zeiten angespannter Wohnungsmärkte einen Beitrag zur Lösung dieses sozialen Problems zu leisten. Weiter informiert der Bürgermeister, dass der Gemeinderat parallel an einem weiteren Grundstücksankauf im Gemeindegebiet arbeitet. Ziel sei es, für alle Wohnformen von Geschoßwohnungen in Mehrfamilienhäusern über Doppelhäuser bis zu Einzelhäusern geeignete Flächen zu entwickeln und so hinsichtlich städtebaulicher Entwicklung ein nachhaltig funktionierendes Steuerungs-Instrument an der Hand zu haben. Wie aus dem Flächennutzungsplan hervorgeht, bieten die Flächenpotenziale im Innern des Dorfes noch Bauland, auf dem für etwa 650 Einwohner Wohnraum geschaffen werden kann. Die Gemeinde Türkenfeld rechnet in den kommenden 20 Jahren bei einem Prozent jährlich, mit einem Bevölkerungszuwachs von circa 850 Personen.

© SZ vom 12.01.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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