Türkenfeld:Winterzauber im Weihnachtsdorf

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Stimmungsvoll: Die Türkenfelder Bergweihnacht. (Foto: Günther Reger)

In Türkenfeld erwartet die Besucher wieder ein besonderer Adventsmarkt. Schausteller aus der Region bieten ihre Waren an, auf dem Weg begrüßen Kamele und Alpakas die Gäste. Auch ein echter Schmied geht seinem Handwerk nach

Von Manfred Amann, Türkenfeld

Bevor man das märchenhafte Weihnachtsdorf auf dem Steingassenberg bei Türkenfeld betritt, wird vor dem Eingang schon für den kleinen Anstieg vom Parkplatz belohnt. Zwei Kamele und einige "Ammersee-Alpakas" zeigen sich in "Streichelnähe" den Besuchern und begeistern nicht nur Kinder. Hinter dem Zugang auf dem Marktgelände auf der höchsten Erhebung im Landkreis kann man dann durch die Reihen von etwa 60 Buden schlendern und sich von der Vielfalt der Angebote zum Kauf verlocken lassen.

"Ich lege größten Wert darauf, dass nur selbst hergestellte Erzeugnisse angeboten werden", sagt Marktorganisator Robert Müller, der am nächsten Adventswochenende auch sein Wildfleisch vermarktet, frisch abgepackt oder zubereitet, zum Beispiel als Hirschbraten oder Hirschwürstel. Bei der Auswahl achtet Müller zudem darauf, dass die Anbieter von Strickwaren, Tonfiguren, Zierrat, Schmuckstücken, Holzschnitzereien, Basteleien oder Eisenvögeln aus der näheren Umgebung kommen. "Ich will damit auch so wenig wie möglich Verkehr lostreten", erzählt Müller. Zudem habe er heuer zum ersten Mal durchgesetzt, dass alle Buden nur mit LED-Lichtern ausgeleuchtet werden.

Eine Vielzahl von Besuchern kommt wegen des anspruchsvollen und abwechslungsreichen Kulturprogramms, das auf dem Vorplatz und in der geheizten Festhalle dargeboten wird. "Ich komme von Anfang an jedes Jahr, hier her, für mich ist es der stimmungsvollste und ideenreichste Christkindlmarkt weit und breit", schwärmte am vergangenen Samstag eine Bruckerin, die nach einem guten Platz suchte, um der Feuergauklergruppe Aurum bei ihren Tänzen mit Isis-Schwingen und ihren gewagten Feuerspielen zuzusehen. "Man kann sich nicht satt sehen und entdeckt immer wieder Neues" ergänzte ihr Begleiter, der sich lieber in die geheizte Festhalle verdrückte, um das zauberhafte Weihnachtskonzert des Blasorchesters Türkenfeld zu genießen. Ganz besonders viel Applaus gab es dabei, als der vietnamesische Künstler Tran mit seinen heimischen Instrumenten Dan Nhi (zwei Saiten) und Dan Bau (eine Saite) bei Weihnachtsliedern mit einstimmte.

Für weihnachtliche Stimmung im Außenbereich sorgen an den Markttagen Tagen Musik- und Tanzgruppen sowie Auftritte vom Nikolaus und der Amperperchten. In der Festhalle waren am Wochenende überwiegend heimatliche Melodien und Lieder zu hören. "Am dritten Adventswochenende wird es internationaler", verriet Müller. Volle Hütte hat stets Ludwig Pawelke, der Kindern lustige und heitere Märchen erzählt. "Viele Geschichten habe ich frei erfunden, aber ich erzähle auch klassische Märchen wie Händel und Gretel, die ich aber je nach Alter der Kinder etwas abändere und natürlich auch in Dialekt", so der Münchner. Nachfragen seien deswegen nicht selten.

Damit es beim Märchenerzählen nicht zu kalt wird, schaut ab und zu Peter Schauer zum Scheite in den Holzofen nachlegen vorbei. Der ist für die Technik auf dem Marktgelände und in der Halle zuständig und kann sich so bei Rundgängen aufwärmen. Zu Stammgästen auf dem Christkindlmarkt zählen mittlerweile die Brucker Handspinngilde, der Münchner Drechsler-Stammtisch sowie einige Schmiede. "Immer wieder gern" baut Hubert Hermann Esse und Amboss im Marktbereich auf. Seine Leidenschaft ist es, mit Kindern Fantasietiere oder kleine Gebrauchsgegenstände herzustellen. "Ich möchte, dass die Kinder von dem alten, aussterbenden Beruf erfahren, mit dem ihre Großeltern noch aufgewachsen sind", erklärte Hermann.

Der Markt ist am Freitag von 17 bis 23.30 Uhr, am Samstag von 14 bis 23.30 Uhr und am Sonntag von 11.30 bis 19.30 Uhr geöffnet

© SZ vom 13.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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