Die Idee, das Sportgelände des TSV Türkenfeld "An der Kälberweide" in den Bereich der Schule zu verlegen, ist Jahrzehnte alt und ist auch seit den Siebzigerjahren im Flächennutzungsplan festgeschrieben. Aus Sicht des Gemeinderates ist es an der Zeit, "Nägel mit Köpfen" zu machen, wie Bürgermeister Emanuel Staffler sagt. Bevor die Gemeinde jedoch in die Planung einsteigt, soll von den Mitgliedern des TSV Türkenfeld per Abstimmung noch das Einverständnis eingeholt werden. Die Zustimmung gilt als sicher, da der TSV keine Abstriche hinnehmen muss, sondern mit deutlichen Verbesserungen, wie einem neuen Vereinsheim, rechnen kann.
Wie der TSV auf der Homepage informiert, hat rechtlich gesehen jedes ordentliche Mitglied beratende und beschließende Stimme in der Mitgliederversammlung, die als oberstes Vereinsorgan Maßnahmen größeren Ausmaßes zustimmen muss. Eigentlich sei hierfür die Jahreshauptversammlung vorgesehen, wegen der für den Verein bedeutenden Zukunftsentscheidung mit großer Tragweite soll jedoch zu mehreren Sonder-Mitgliederversammlungen eingeladen werden. "Damit die Abstimmung Gültigkeit erlangt, muss laut Vorstandschaft mindestens die Hälfte der Stimmberechtigten ihr Votum abgeben. Eine einfache Mehrheit wie bei der Mitgliederversammlung reicht nicht aus. Eine Online- oder eine schriftliche Abstimmung sei zu aufwendig, heißt es.
Das neue Sportgelände soll etwas abseits der Zankenhausener Straße hinter dem Schulzentrum mit der neuen Turnhalle errichtet werden, so dass sämtliche Sportangebote des TSV an einem Standort vereint sind. Der Hartplatz an der Schule soll in das Breitensportangebot eingebunden werden. Ziel des umfassenden Projektes ist es, dass alle Sportanlagen von Schule und Breitensport gleichermaßen genutzt werden können, was bislang schwer möglich ist, da Schule und Sportanlagen weit voneinander entfernt sind. Zudem soll das Hallenbad der Gemeinde besser als bisher in das Sportangebot integriert werden. "Denkbar" ist aus Sicht Stafflers zudem die Errichtung einer Tennisanlage und eines Stockschützenplatzes.
Das jetzige Sportgelände soll in Gewerbe- und Wohnbaugrundstücke umgewandelt werden, wobei laut Staffler insbesondere ortsansässige Unternehmen eine Möglichkeit zur Entwicklung bekommen sollen. "Mit den Einnahmen aus dem Verkauf der Grundstücke können wir den Erwerb des rund 50 000 Quadratmeter großen neuen Sportgeländes und dessen Ausbau finanzieren", sagt Staffler. Erste Gespräche mit den Eigentümern über den Grunderwerb hätten positive Ergebnisse gebracht.
Geplant sind drei Fußballfelder und ein Kleinfeld sowie Anlagen für andere Sportarten. Von den Trägern öffentlicher Belange und vom Landratsamt sind zum Vorhaben kaum Einwände zu erwarten, obwohl vor Jahren aus Gründen des Landschaftsschutzes ein Gewerbegebiet an der Stelle abgelehnt worden war. Ein Gewerbegebiet sei mit einer Sportanlage in keiner Hinsicht zu vergleichen", sagt Staffler.
Um die Mitglieder umfassend zu informieren, holt der TSV am Freitag, 3. September, um 19 Uhr die pandemiebedingt ausgefallene Jahreshauptversammlung nach. Um möglichst allen Mitgliedern die Abstimmung über die Verlegung des Sportgeländes zu ermöglichen, sind drei außerordentliche Mitgliederversammlungen angesetzt, so am Samstag, 11. September, von 17 bis 19 Uhr sowie von 19 bis 21 Uhr und am Samstag, 18. September, von 17 bis 19 Uhr, jeweils in der Schönbergaula der Grund- und Mittelschule Türkenfeld (Zankenhausener Straße 27). "Um die Corona-Vorschriften einzuhalten ist es laut Vorstand zwingend notwendig, sich zu den einzelnen Veranstaltungen anzumelden. Dazu steht die E-Mail-Adresse anmeldung@tsv-tuerkenfeld.de zur Verfügung. Man kann sich auch telefonisch anmelden oder ein Rückmeldeformular in den Briefkasten am Vereinsbüro einwerfen. Weitere Informationen gibt es auf der Homepage des Vereins ( www.tsv-tuerkenfeld.de).