Türkenfeld:Freibier für die Stärksten

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Zum Auftakt der Jubiläumsfeiern der Freiwilligen Feuerwehr Türkenfeld messen sich mehrere Vierermannschaften im Masskrugstemmen und im Wettsägen. Auch ein Frauenteam geht an den Start

Von Manfred Amann, Türkenfeld

Vier Tage feiert die Freiwillige Feuerwehr Türkenfeld ihre Gründung vor 125 Jahren. Spaß und Unterhaltung sollen dabei im Vordergrund stehen, sagt Wolfgang Neumeier. Zum Auftakt hat der Vorsitzende des Feuerwehrvereins am Donnerstag Ortsvereine ins Festzelt zu einem urigen Kräftemessen eingeladen. Zehn Gruppen hatten sich angemeldet und kämpften hart aber mit Gelassenheit im Masskrugstemmen und im Wettsägen um Bierpreise. Bürgermeister Pius Keller, der die Schirmherrschaft "sehr gerne übernommen" hatte, freute sich über die Bereitschaft der Freiwilligen, sich für die Mitmenschen einzusetzen und auch darüber, dass sie zu feiern verstehen. "Gerade in der heutigen Zeit ist das ehrenamtliche Engagement ein Beweis für den Zusammenhalt eines Ortes und der Spiegel einer intakten Gesellschaft", lobte der Gemeindechef nach dem Bieranstich.

Nachdem die Blaskapelle Türkenfeld unter Leitung von Andreas Grandl die Stimmung angeheizt hatte, versuchten jeweils Viererteams, volle Maßkrüge am ausgestreckten Arm so lange wie möglich zu halten. Unterstützt von Anfeuerungsrufen der Vereinskollegen, Grimassen schneidend und manchmal mit starken Körperverrenkungen schafften es die meisten über einige Minuten, den Krug zu stemmen. Mit über fünf Minuten wurde Anton Altmann Disziplinsieger. Doch wie bei den vielen Einsätzen, zählte auch hier die Mannschaftsleistung, indem die Zeiten der vier Teilnehmer addiert wurden. Teamsieger wurden schließlich die Alten Herren vom TSV Türkenfeld mit 984 Sekunden vor den "Lokalmatadoren" von der Feuerwehr mit 917 und der Mannschaft der Zankenhausener Schützen mit 872 Sekunden. Wie keine andere Gruppe angefeuert wurde der Frauenvierer des Türkenfelder Schützenvereins. Auch wenn Spielleiter Helmut Thalmayr den Damen einen Schluck aus dem Maßkrug quasi als "Gentleman-Vorteil" gönnte, erreichten sie keinen der vorderen Plätze, dafür aber "viel Sympathie für ihren Mut", wie ein Zuschauer anmerkte.

Kraftraubend und nervenzehrend war auch das Wettsägen, denn da braucht es Konzentration und Koordination, denn nur im harmonischen Hin und Her der Bandsäge gelingt es, zügig und ohne Verklemmungen eine Scheibe von einem Baumstamm abzuschneiden. Mit 31 Sekunden war das Duo vom Stammtisch "Afrika Disco" am schnellsten, gefolgt vom Team der Feuerwehr Zankenhausen mit 33 Sekunden. Andere brauchten eine Minute und länger. Nach dem Durchgang mussten Thalmayr und seine Zeitnehmer rechnen, denn die Zeit des Masskrugstemmens geteilt durch die Sägezeit erbrachte die Reihenfolge für den Gesamtsieg. Auf Platz eins mit einem Gewinn von 30 Liter Bier landeten die Alten Herren des TSV. 20 Liter Bier erkämpften sich die Schützen aus Zankenhausen und zehn Liter gingen an den Stammtisch Afrika Disco.

Begonnen hatte das Festwochenende mit einem Platzkonzert der Blaskapelle im Schlosshof, von dem aus die Feiergemeinde anschließend mit Musik und in Begleitung von Fahnenabordnungen zum Festzelt marschierte. "Leider hat das Wetter nicht mitgespielt, wir sind ganz schön nass geworden", bedauerte Vizebürgermeister Emanuel Staffler. Am Freitag brachten die Jetzendorfer Hinterhof-Musikanten die Besucher in Höchstform. Heute richtet die Wehr den Kreisfeuerwehrtag aus und am Abend spielt im Festzelt wieder die örtliche Blaskapelle. Am Sonntag nach dem Gottesdienst um 10.15 Uhr geht es von 11.30 Uhr an im großen Festzug mit mehreren Musikkapellen, Pferdegespannen und Vereinsabordnungen zum Festplatz. Abend spielt zum Abschluss des Feierwochenendes die Kultband Haindling. Karten gibt es noch an der Abendkasse.

© SZ vom 04.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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