Trotz Kritik:Mietspiegel wird fortgeschrieben

Puchheimer Stadträte beklagen "stumpfes Schwert"

Der Mietspiegel in Puchheim wird auf der Grundlage des Lebenshaltungsindex fortgeschrieben, aber etliche Stadträte sind unzufrieden damit. Ein solcher Mietspiegel sei wichtig für den Rechtsfrieden, räumte CSU-Fraktionssprecher Thomas Hofschuster ein, kritisierte aber die Puchheimer Version als "unsäglich", weil die Stadt in gute und schlechte Viertel aufgeteilt worden sei. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal gebe es nicht. Kämmerer Harald Heitmeir erklärte, dass die Grundlage eines Mietspiegels die freiwilligen Angaben von Bürgern sind. Der Rücklauf der Fragebögen sei in Kleinstädten überschaubar, in Puchheim sei er jedoch noch relativ gut gewesen. Auf dieser schmalen empirischen Basis lassen sich nicht so viele Kriterien ausfiltern. "Ich finde den Mietspiegel fachlich-inhaltlich nicht gut, werde aber zustimmen, weil sonst die Planungskosten in den Sand gesetzt sind", erklärte Hofschuster. Wolfgang Wuschig (UBP) zitierte den Bürgermeister, der Mietspiegel als stumpfes Schwert bezeichnet hatte. Norbert Seidl antwortete, besser ein stumpfes als gar kein Schwert. Manuela von Hagen (FW) wusste von einem positiven Fall zu berichten: Ohne den Mietspiegel hätte ihr Vermieter die Miete deutlich stärker angehoben. Daran sehe man, dass dieses Instrument den Betroffenen doch nutzen könne. Der Stadtrat votierte bei drei Gegenstimmen für die Fortschreibung.

© SZ vom 28.06.2018 / bip - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: