Trend Almighty Board:Bandsportart

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Das Almighty Board vereint Elemente mehrerer Disziplinen und ist eine Herausforderung für den ganzen Körper

Von Julia Kiemer, Fürstenfeldbruck

Eine Mischung aus Snowboarden, Skateboard und Longboard fahren, aber das auf einer Slackline, auf der man normalerweise nur balanciert. So beschreibt Dominik Schmoll das Almighty Board, zu Deutsch "allmächtiges Brett". Meistens, so Schmoll, könne sich darunter kaum einer etwas vorstellen. Dabei sei es gar nicht so schwer, wie es aussieht. Sogar mit Grundschülern hätte er das schon gemacht. "Du schnallst dir das Brett an die Füße, stellst dich auf die Slackline und los geht's. Man kann alles mögliche damit machen." Salti, Schrauben, Sprünge und Co, das meint Schmoll mit "alles mögliche". Das Brett ähnelt dabei von der Form her einem Skateboard, die Bindungen, die an dem Brett befestigt sind, erinnern an die eines Snowboards.

Die Slackline, ein Gurtband, das meist zwischen zwei Bäumen befestigt ist, fungiert als eine Art Trampolin. Hat man ein Brett ohne Bindung, kann man auch auf der Slackline "sliden", also rutschen. Der 21-jährige angehende Physiotherapeut Schmoll hat Ende des Jahres 2014 mit dem "Almighty Boarden" angefangen. Mehrmals pro Woche trainiert er seitdem und probiert neue Tricks aus. Außerdem stellt er die ungewöhnliche Sportart in Schulen vor, nach Absprache leitet er auch jetzt schon Trainings beim TuS Fürstenfeldbruck. Ab Herbst soll es feste Trainingszeiten geben. Die Inspiration für die Tricks holt er sich von anderen Sportarten, der Brucker ist unter anderem auch begeisterter Snowboarder und Free Runner. "Es ist klasse, man kann die Sportarten einfach verbinden und von überall etwas übernehmen", so Schmoll. Jeder bringe aus anderen Sportarten andere Ideen mit, so entstehe eine wahnsinnig große Vielfalt. Der Reiz sich zu entfalten, die Sportarten zu verbinden, keine Vorgaben oder Regeln zu haben, einfach kreativ zu sein, das fasziniere ihn an den Almighty Boards.

Die Idee, ein Brett zu entwickeln, mit dem man auf der Slackline Tricks "springen" kann, hatte ursprünglich ein Kanadier. Ohne zu wissen, dass es so etwas schon gibt, konstruierten auch vier Mammendorfer im Oktober 2014 solch ein Brett und begannen, damit zu trainieren. Erst später erfuhren sie, dass ihre vermeintliche Erfindung schon existiert. Deshalb würden sich die Vier als Pioniere des Trendsports sehen, erzählt der Fürstenfeldbrucker.

Man braucht zum "Almighty Boarden" keine Vorkenntnisse und kann relativ schnell Tricks lernen. Schon am ersten Tag habe Schmoll mit dem Board einen Rückwärtssalto gemacht. Gefragt sind bei dem Sport Gleichgewichtssinn und Ausdauer. Es sei am Anfang wahnsinnig anstrengend, da sei man schnell nach einer Minute schon außer Atem. "Aber mit der Zeit wird es besser", fügt er schmunzelnd hinzu. Treffsicher müsse man auch sein, um nach dem Sprung wieder auf der Slackline zu landen. Sollte das mal nicht passieren, landet man zum Glück nur auf der Wiese. Unfälle hatte Schmoll noch keine, aber die Bewegung sei ja auch nicht all zu schnell.

© SZ vom 29.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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