Teurer als im Vorentwurf:Nächste Kostensteigerung

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Die Schwimmbadsanierung kostet die Stadt Puchheim fünf Millionen Euro. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Umbau und Erweiterung des Puchheimer Bads sollen 14,8 Millionen Euro kosten

Von Peter Bierl, Puchheim

Das alte Schwimmbad am Gerner Platz in Puchheim wird für rund 14,8 Millionen Euro saniert und erweitert. In einer angebauten Halle soll das neue Lehrschwimmbecken für die Schulen untergebracht werden. Der Stadtrat hat das Projekt am Dienstag einstimmig genehmigt. Obwohl die Kosten zwischen dem Vorentwurf im Mai und dem aktuellen Plan bereits wieder um rund eine Million Euro gestiegen sind, versuchte der Stadtrat nicht, das Projekt noch einmal abzuspecken. So wird es etwa in den Außenanlagen ein zusätzliches Wasserspiel für 32 000 Euro geben. Im Mai hatten noch vier Stadträte aus den Reihen von CSU und der FW wegen der hohen Kosten gegen das Projekt gestimmt.

Der Stadtrat debattiert seit Jahren über das Ausmaß des Umbaus. Eine Sanierung ist unumgänglich, weil das alte Schulschwimmbad von anno 1968 marode ist. Böden und Wände, Fenster, Leitungen, Umkleide- und Sanitärräume, Heizung und Becken müssen erneuert werden, es gibt keinen barrierefreien Zugang. Von Anfang an gab es allerlei Vorschläge, das Bad im Zusammenhang mit der Sanierung zu erweitern, zeitweise brachten Stadträte noch eine Dampfgrotte oder ein Babyschwimmbecken ins Spiel. Ein Büro entwickelte bis zum Sommer 2017 acht verschiedene Varianten, damals war von Kosten in Höhe von sieben Millionen die Rede.

Die aktuelle Kostenaufstellung sieht einen Puffer von 1,6 Millionen vor, weil Baufirmen den Boom nutzen und sicher mehr verlangen werden. Die Mehrwertsteuer schlägt mit mehr als 2,37 Millionen Euro zu Buche und die Baunebenkosten mit den Honoraren für Architekten und Planer umfassen 2,3 Millionen. Der UBP-Fraktionsvorsitzende Reinhold Koch rechnete vor, dass der Planer für 1600 Quadratmeter Garten ein Honorar von 110 000 Euro kassiert. Er kritisierte diese Summe als "unangemessen", aber das gibt eine Gebührenordnung her, über die sich kein Kommunalpolitiker hinwegsetzen kann.

Am Dienstag stellte der Architekt Markus Pichler aus Tirol, der auf Bäder spezialisiert ist, den Entwurf für Sanierung und Anbau noch einmal im Plenum vor. Nachdem das Projekt bereits im Ausschuss diskutiert worden war, wurden nur noch einzelne Aspekte hinterfragt. So warfen Sonja Strobl-Viehhauser (CSU) und Manuela von Hagen (FW) die Frage auf, ob ein Aufzug für rund 50 000 Euro notwendig sei, der nur fünf bis sechsmal im Jahr gebraucht wird, um etwa acht Tonnen Chemikalien in den Keller zu befördern. Die Mittel seien notwendig, um die Wasserqualität zu garantieren und man könne es nicht dem Bademeister zumuten, die Säcke nach unten zu schleppen, antwortete Pichler.

Michael Burkhart (FW) wollte wissen, warum das Dach abgerissen und neu gebaut werden müsse. Wegen der Statik, das Dach halte eine Fotovoltaikanlage nicht aus, erklärte Bürgermeister Norbert Seidl (SPD). Welche Rutsche angeschafft wird, damit ältere und behinderte Menschen alleine ins Becken gelangen können, wird nach Rücksprache mit den Beiräten entschieden. Der neue Fahrradabstellplatz am Eingang wird mit einem Glasdach ausstaffiert, beschloss eine Mehrheit mit 25:3 Stimmen.

© SZ vom 24.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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