Szenario:Spannende Wundertüte

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Thomas Karmasin (rechts) gratuliert Christine Kellerer. Dahinter (von links) Attai Chen, Dirk Hoogen von der Sparkasse und Tamy Plank. (Foto: Günther Reger)

Karmasin überreicht Kunstpreise und lobt das Konzept des Landkreises

Von Florian J. Haamann, Fürstenfeldbruck

Während man als Besucher bei den meisten Kunstausstellungen vorher schon wisse, was auf einen zukommt, etwa weil es ein Motto gibt, sei die Ausstellung des Landkreises stets eine Überraschung. Mit dieser These eröffnet Landrat Thomas Karmasin die Kreis-Ausstellung mit Vergabe der Kunstpreise. Freilich kann man ihm da nicht so ganz zustimmen, schließlich weiß man auch bei Ausstellungen mit Themen wie "rot", "Freiheit" oder was es sonst an kreativen Einfällen gibt, nicht so richtig, was einen erwartet. Aber als Hausherr muss man seine eigene Veranstaltung ja ins rechte Licht rücken. Zumal die "Kunstausstellung des Landkreises Fürstenfeldbruck", wie sie offiziell heißt, mit der dazugehörigen Preisverleihung ja auch nur alle zwei Jahre stattfindet. Zustimmen kann man dem Landrat dann aber doch in einem: Die Ausstellung und die Auswahl der Preisträger bietet einige Überraschungen.

Weit mehr als hundert Besucher sind am Freitagabend ins Brucker Kunsthaus gekommen, um einen ersten Blick auf die ausgestellten Werke zu werfen und die Preisübergabe zu verfolgen. Darunter ehemalige Kunstpreisträger wie Ina von Jahn und Guido Zingerl, der auch Teil der dreiköpfigen Jury war, Brucks zweiter Bürgermeister Christian Götz, der Kulturreferent der Stadt, Klaus Wollenberg, und die Kreiskulturreferentin Christina Claus. Auch überraschend viele junge Gäste sind zu sehen, was man so nicht auf jeder Vernissage erlebt.

Viel Lob findet Landrat Karmasin dann auch für die drei Preisträger: Christine Kellerer und Attai Chen, die sich den Kunstpreis teilen und jeweils 2000 erhalten und Tamy Alessandra Plank, die mit dem Förderpreis ausgezeichnet wird, auch sie erhält 2000 Euro. "Ganz besonders liegt dem Landkreis die Förderung junger Künstler am Herzen", erklärt Karmasin in seiner Ansprache. Wie diese Herzensangelegenheit abgesehen vom Förderpreis alle zwei Jahre allerdings genau aussieht, darauf geht er nicht näher ein. Selbst bei längerem Nachdenken fällt einem da auch nicht allzu viel ein.

Einen Einblick in die Arbeit der Jury gibt dann Birgit Höppl, stellvertretende Leitern der Städtischen Sammlungen Neu-Ulm. Sie war schon häufiger Teil des Gremiums und kennt sich deshalb bestens aus. "Ich bin immer erstaunt, wie ernst die Beteiligten die Sache nehmen und wie stark das Bemühen ist, jedem gerecht zu werden", erklärt sie in schönstem Schwäbisch. Und sie unterstreicht, wie wichtig solche Preise für die Künstler sind. Oft seien sie die erste Auszeichnung und eine gute Möglichkeit, sich einem breiteren Publikum zu zeigen.

Und tatsächlich dürfte ein Großteil der Besucher, die nun bei Brezen und Käse-Laugensemmeln durch die Ausstellung schlendern dürfen, viele Namen, darunter die der Preisträger, bisher noch nicht gehört haben. Die größte Überraschung ist dabei wohl Attai Chen. Von ihm hat man im Landkreis bisher noch nichts gehört und gesehen, dabei lebt er schon mehrere Jahre in Althegnenberg. International hat sich der gebürtige Israeli allerdings schon längst einen Namen gemacht. So werden seine Werke nicht nur in Galerien in China, Israel und den Niederlanden gezeigt, sondern auch im legendären Metropolitan Museum of Art in New York - und jetzt eben auch in Bruck.

18. Kunstausstellung des Landkreises Fürstenfeldbruck, Kunsthaus Fürstenfeld, zu sehen bis zum 29. Oktober, jeweils Dienstag bis Samstag von 13 bis 17 Uhr und Sonntag von 11 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.

© SZ vom 16.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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