SZ-Serie: Mit dem Bus in den Landkreis, Folge 2:Ins Freibad mit dem Bus

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Zum Fahrplanwechsel im Dezember baut der Landkreis sein ÖPNV-Angebot weiter aus. Eine Linie fährt von Mammendorf nach Geltendorf, ab März 2020 gibt es eine Express-Verbindung nach Großhadern

Von Peter Bierl, Fürstenfeldbruck

Der Landkreis Fürstenfeldbruck baut sein Bussystem zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember weiter aus. Künftig können Fahrgäste von Mammendorf nach Geltendorf fahren. Ab März 2020 gibt es eine direkte Express-Verbindung von Bruck über Gilching nach Großhadern zur U-Bahn.

Seit Jahren schafft der Landkreis ein immer dichteres Netz aus Bussen und Ruftaxen. Inzwischen sind an Werktagen über 110 Busse und am Abend maximal 18 MVV-Ruftaxen unterwegs. Es gibt eine Reihe von Ortsbussen, aber die meisten Linien verbinden Städte und Dörfer sowie insbesondere die im Umland sternförmig auseinander laufenden S-Bahn-Strecken.

So geht zum Fahrplanwechsel die neue Linie 810 an den Start, die Mammendorf (S 3) mit Geltendorf (S 4) verbindet. Die Busse verkehren im 40-Minuten-Takt und werden eine halbe Stunde unterwegs sein. Sie fahren über Moorenweis im Westen und schließen das Freibad von Mammendorf erstmals direkt an den ÖPNV an. Bislang musste man von der Anlage eine ziemliche Strecke zu Fuß bis ins Dorf laufen. Geltendorf wiederum ist ein Knotenpunkt, von dem aus Regionalzüge nach München, Augsburg, ins Allgäu und am Westufer des Ammersees entlang nach Weilheim fahren. Insofern ist die neue Buslinie sowohl für Berufspendler als auch für Ausflügler interessant. Im Notfall kann die Linie bei Störungen auf den S-Bahnlinien auch als Ausweichroute dienen. Eine Besonderheit der Linie 810 ist, dass Geltendorf im Nachbarlandkreis liegt, der auch nicht zum MVV-Gebiet gehört. Die kurze Strecke vom Bahnhof bis zur Landkreisgrenze finanziert deshalb der Landkreis Landsberg.

Ziel vieler Buslinien ist der Bahnhof in Fürstenfeldbruck. Von dort sollen auch die Fahrzeuge der neuen Express-Linie starten. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Eine Querverbindung zwischen S- und U-Bahn wird der neue Expressbus X 920 schaffen, der ab 1. März 2020 unter der Woche von Bruck über Alling und Gilching (S 8) nach Krailling und weiter zur U-Bahn in Großhadern pendelt. Diese Verbindung hätte einen Bypasseffekt für die Kommunen am südwestlichen Stadtrand von München.

Seit Mitte September gibt es eine neue Streckenführung in Maisach und Gernlinden. Die Linien 872 und 875 erschließen als Ringbusse je einen Ortsteil und starten am Strasserwinkel, wo man umsteigen kann. Morgens und nachmittags fahren Busse bis zur Ganghoferstraße in Gernlinden, wo Betriebe ansässig sind, in denen viele Brucker arbeiten. Dafür wird ein Fahrzeug eingesetzt, das der Landkreis als Puffer testet. Der Bus fährt in Maisach rechtzeitig los, wenn das reguläre Gefährt aus Bruck kommend noch im Stau steckt, was wegen des wachsenden Autoverkehr immer häufiger geschieht.

(Foto: oh)

Eine weitere Verknüpfung wird die Linie 860 die ab Dezember 2021 zwischen Olching (S 3), Eichenau (S 4), Puchheim (S 4), Germering (S 8) und Harthaus (S 8) verkehren soll. "Wir haben festgestellt, dass viele von Olching nach Germering müssen", sagte Hermann Seifert, Leiter der Stabsstelle ÖPNV im Landratsamt.

Zum jetzigen Fahrplanwechsel gibt es zwei Wechsel beim Ruftaxi-System: Betreiber ist künftig die Firma Geldhauser aus Hofolding, die Zentrale übernimmt die Omniphon GmbH aus Leipzig. Außerdem tritt die MVV-Tarifreform in Kraft. Künftig gibt es sieben Zonen statt 16 Ringen und Zonen bisher. Ein Vorteil ist laut Seifert, dass die Fahrt mit dem Bus zum Bahnhof fast immer inklusive sein wird.

Die Lokalausgaben der Süddeutschen Zeitung suchen gemeinsam mit dem MVV im Oktober den Busfahrer oder die Busfahrerin des Jahres. Ihre Favoriten können Fahrgäste auch per E-Mail vorschlagen: busfahrer-aktion@mvv-muenchen.de

© SZ vom 02.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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