Start in die Badesaison:Wie ein Sprung ins kalte Wasser

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Passt wunderbar: Christian Christner misst die Wassertemperatur im Freibad des Mammendorfer Freizeitgeländes und ist zufrieden. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Von 8. Juni an können die Freibäder in Fürstenfeldbruck, Germering, Maisach und Mammendorf wieder öffnen. Mit Spannung erwartet werden nun die Hygienevorgaben

Von Ariane Lindenbach undAndreas Ostermeier, Fürstenfeldbruck

Die Freibäder in Berlin dürfen seit Montag wieder Badegäste empfangen, in Sachsen schon seit 15. Mai. In Bayern hat das Kabinett am Dienstag den Montag, 8. Juni, als möglichen ersten Öffnungstag genannt - gleichzeitig dürfen Fitnessstudios und Tanzschulen wieder öffnen. Offen ist noch, welche Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden müssen. Die vier Einrichtungen in Fürstenfeldbruck, Germering, Maisach und Mammendorf sind soweit gerüstet, dass sie ihre Pforten innerhalb einer Woche öffnen könnten. Unterdessen überlegen sie, wie der Badebetrieb gestaltet werden könnte. Fest steht jedenfalls schon, dass die Besucherzahlen limitiert und Abstände eingehalten werden müssen. Der CSU-Landtagsabgeordnete Benjamin Miskowitsch freut sich über die Ankündigung. "Gerade für Familien und Senioren sind die Bäder eine wichtige Freizeiteinrichtung", sagt er: "Nun kann der Sommer kommen."

"Das Problem ist, dass man im Moment nicht weiß, wie das Hygienekonzept aussieht", erklärte Günter Sigl, bevor die Entscheidung des Kabinetts bekannt wurde. Der Leiter des zuständigen Referats im Landratsamt ist unter anderem für den Freizeitpark in Mammendorf zuständig. Nun also muss das Gesundheitsministerium noch ein entsprechendes Konzept für die Freibäder erarbeiten. Bis dahin überlegen Sigl und die Mitarbeiter des Freibads Mammendorf schon mal, wie die Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus aussehen könnten. Hilfreich dabei ist der Pandemieplan der deutschen Bädergesellschaft. Demnach wird nur noch eine begrenzte Anzahl von Besuchern eingelassen. Fest stehe aber auch jetzt schon: "4500 Besucher im Sommer, das ist zwar schön, aber wird es nicht mehr gehen."

Gezählt werden die Gäste automatisch über das Drehkreuz, Besucher, die die Tür nehmen, muss ein Mitarbeiter erfassen; auch an den Ausgängen muss mitgezählt werden. Um Begegnungen zu vermeiden, "werden wir Eingang und Ausgang trennen", und natürlich muss überall der Mindestabstand eingehalten werden. "Es wäre natürlich geschickt, wenn wir gleich am Parkplatz kommunizieren, wenn es voll ist", sagt Sigl. Für die Liegewiesen oder das Schwimmbecken will man auf die Vernunft der Gäste und auf Erfahrungswerte setzen: Weder markierte Parzellen sind vorgesehen noch das Durchzählen der Schwimmer im Becken - sofern das in Einklang zu bringen ist mit dem Hygienekonzept des Gesundheitsministeriums. "Normalerweise regelt sich das über die Besucherzahl", denn erfahrungsgemäß hält sich meist etwa ein Drittel der Besucher im Becken auf.

Für problematischer hält Sigl die Sanitäranlagen. "Deshalb sind wir auch am Jugendzeltplatz noch zurückhaltend", erklärt er. Es wird wohl häufiger gereinigt und desinfiziert werden, vielleicht wird jede zweite Dusche gesperrt. Das wird von den Vorgaben abhängen. Sobald die da sind, sei man in Mammendorf innerhalb einer Woche in der Lage, den Freizeitpark zu öffnen, heißt es.

Genauso ist es auch in Germering, wie Stadtwerke-Leiter Roland Schmid sagt. Momentan arbeitet Gerd Felder, bei den Stadtwerken zuständig für die Bäder, an einem Hygienekonzept für das Bad. Das wird dann dem Gesundheitsamt in Fürstenfeldbruck vorgelegt. Überdies treffen die Stadtwerke sämtliche Vorbereitungen, um den Germeringern in der zweiten Pfingstferienwoche einen Besuch des Freibads zu ermöglichen. Schmid sagt, er sei "guten Mutes", dass das gelinge. Die Becken sind bereits mit Wasser gefüllt worden, das Wasser wird umgewälzt. Bereits vor der Bekanntgabe eines konkreten Eröffnungstermins für Freibäder seien die Schwimmbecken gefüllt worden, um die Fliesen zu schützen. Ansonsten hätte die Gefahr bestanden, dass sie durch die Sonneneinstrahlung Schaden nehmen. Auch für die Badewassertechnik sei es von Vorteil, nicht zu lange still zu stehen, sagt Schmid.

Mitarbeiter der Stadtwerke, die momentan im Badebereich nichts zu tun haben, helfen im Rathaus und in der Bibliothek aus. Kurzarbeit kam für den Leiter der Stadtwerke nicht in Frage, schließlich würden alle Mitarbeiter gebraucht, wenn das Bad öffnen darf, denn das Hygienekonzept und die nötigen Kontrollen bedeuteten viel Arbeit, sagt Schmid. Halbjahreskarten für die Bäder sollen verlängert werden, wenn das Freibad öffnet.

© SZ vom 27.05.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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