Germering:Stadtrat stimmt für Kino im AEZ-Markt

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Das Kino im neuen AEZ-Markt stößt auf Begeisterung: Die Stadträte stimmen der Planung zu, haben aber auch Änderungswünsche.

Andreas Ostermeier

Ein künftiges Kino im neuen AEZ-Einkaufszentrum, das an der Münchner Straße errichtet werden soll, stößt bei sämtlichen Stadtratsfraktionen in Germering auf einhellige Zustimmung. SPD-Fraktionschef Robert Baumgartner sprach von einer "Bereicherung" für die Stadt. Bedenken gibt es dagegen, was den Verkehr rund um Kino und Einkaufsmarkt angeht. Schließlich befindet sich direkt neben den geplanten Neubauten eine Wohnsiedlung.

Dass die Anzahl an Autos, die den Bereich Danziger/Dresdner und Leipziger Straße anfahren, zunehmen wird, vermuteten in der Stadtratssitzung am Dienstag sämtliche Redner. Bedingt ist dies schon dadurch, dass zu den Hauptzeiten des Kinobetriebs - abends sowie am Wochenende - keine Busse dort verkehren. Die Fahrten durchs Wohngebiet auf der Suche nach Parkplätzen sollen durch das Angebot einer Tiefgarage eingeschränkt oder verhindert werden.

Grünen-Stadträtin Ingeborg Keil regte an, zusätzlich Vorkehrungen zu treffen, damit die Anwohner nach 20 Uhr nicht durch Parkplatzsucher gestört werden. Stadtbaumeister Ronald Hirschfeld hielt ihr entgegen, dass eine Parkbeschränkung auf Anlieger nicht Bestandteil des vorliegenden Bebauungsplans sein könne. Zudem, fügte Dagmar Hager vom Rechtsamt der Stadt hinzu, seien Kinobesucher in diesem Fall Anlieger und somit von einer Parkbeschränkung nicht betroffen.

Michaela Radykewicz (Grüne) merkte an, das Kino sei auch mit dem Radl erreichbar. Das dürfte für die zahlreichen Besucher, die man aus dem Münchner Westen erwartet und deren Besuch man auch erhofft, allerdings nicht gelten. Die kommen wohl mit dem Auto, weswegen Baumgartner anregte, Hinweise auf die mehr als 400 Parkplätze in der Tiefgarage aufzustellen. Schließlich rechnet die Verwaltung mit 1200 Besuchern, die sich werktags einfinden, um in einem der sieben oder acht Säle im Lichtspielhaus einen Film anzuschauen.

Doch nicht nur die Anfahrt von Kinobesuchern wirft Fragen auf. Auch der Anlieferverkehr des Einkaufszentrums ist nach Meinung der Stadträte noch nicht richtig geregelt. Im Lageplan ist bislang vorgesehen, dass die Lastwagen, die morgens Ware bringen, den Gebäudekomplex im Norden anfahren sollen. Ein Linksabbiegen von der Staatsstraße 2544 - der Verbindung von Bundesstraße B2 und Lindauer Autobahn- her wird jedoch abgelehnt, weil der Rückstau bis in die Kreuzung mit der Augsburger Straße reichen könne.

CSU-Stadtrat Stephan Vielmeier kritisierte eine solche Lösung. Sie zwinge die Lastwagenfahrer, den Einkaufsmarkt von Süden her, also durch die Stadt, anzufahren. Richtig sei hingegen, die Lastwagen von Norden her zu lenken, also aus dem Bereich von B2 und Autobahn A99. Fraktionskollege Oliver Sopart unterstrich die Bedenken und regte an, zu überlegen, ob die Belieferung des AEZ über die Dresdner Straße möglich sein könnte. Stadtbaumeister Hirschfeld gab den beiden Stadträten Recht. Die Lenkung des Anlieferverkehrs müsse nochmals geprüft werden, sagte er. Hirschfeld verwies zudem darauf, dass der Lärm durch Straßenverkehr und Betrieb der Lüftungsanlagen des Marktes laut Gutachten erheblich unter der zulässigen Grenze liege.

Die Stadträte gaben dem vorliegenden Bebauungsplan ihre Zustimmung. Die Verwaltung muss sich aber noch einmal mit der Situation des Anlieferverkehrs befassen. Zusätzlich soll untersucht werden, ob nicht doch abends und an Wochenenden Busse fahren können, um Kinobesucher von und zur S-Bahn zu befördern. Der Plan liegt jetzt öffentlich aus, Germeringer Bürger können Anmerkungen und Einwände abgeben.

© SZ vom 29.07.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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