Stadtfest:Wie Germering feiert

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Germering feiert vor der Stadthalle. (Foto: Carmen Voxbrunner/Carmen Voxbrunner)

Auf dem Stadtplatz gibt es zwar kein Bierzelt, sondern einen Biergarten. Griabig und international ist das dreitägige Fest trotzdem.

Von Karl-Wilhelm Götte, Germering

Die Besucher haben es sich beim Germeringer Stadtfest gemütlich eingerichtet. Sie sitzen am Samstagnachmittag an den Biertischen, essen und trinken und lauschen der Musik der Germeringer Stadtkapelle vorne auf der großen Bühne. Sie spielt angenehmen Swing. Am wohl heißesten Tag des bisherigen Jahres ist der Stadthallenplatz noch mäßig besetzt. Bäume und Sonnenschirme machen die Hitze einigermaßen erträglich. Am Abend, als die Band Blind Date auftritt, sind vor allem die jungen Besucherinnen und Besucher da, einige hundert Menschen füllen den Platz.

Das dreitägige Stadtfest, das Germerings Oberbürgermeister Andreas Haas (CSU) am Freitagabend - auch mit einem Bieranstich - eröffnet hat, ist wie immer eine Art bunte Schau der Vereine und diverser Musik- und Tanzgruppen. Natürlich zeigt auch Fun Unlimited mit seinen Gruppen sein tänzerisches Können. Drumherum gruppieren sich die Stände der Vereine und die türkische Verpflegung unten auf der Wiese. Die Burschenschaft stellt die Getränke bereit.

Der OB hob in seiner Eröffnungsrede hervor, dass das einstige Internationale Begegnungsfest in das Stadtfest integriert wurde. Es erinnert an das Germeringer Volksfest. Das letzte zehntägige Fest fand 2011 statt. Weil nur noch wenige Germeringerinnen und Germeringer hingingen und der Wirt und die Stadt mit einem enormen Minus dastanden, gab es einige Jahre eine Denkpause, bis 2016 das erste Stadtfest organisiert wurde.

Rudi Lobensteiner vermisst die Bierzelt-Atmosphäre. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Die meisten Besucher haben sich an die Stadtfestalternative gewöhnt. Doch nicht alle. "Es fehlt die Bierzeltatmosphäre", sagt Rudi Lobensteiner und nippt an seiner Maß Bier. Der Münchner wohnt seit 1975 in Germering und denkt gerne an die vielen gemütlichen Zusammentreffen beim Volksfest zurück. Er schwärmt immer noch vom großen Internationalen Fest am Vorabend des Volksfestes.

Auch Sigtrud Hirsch und ihr Mann kennen das Volksfest von vielen Besuchen. Sie haben Verständnis dafür, dass es nicht mehr stattfindet, fragen sich aber, warum es Volksfeste in Olching, Fürstenfeldbruck und Puchheim - dort hat man es nach mehreren Jahren Unterbrechung wieder aufgenommen - immer noch gibt. Sigtrud Hirsch ist es am Eröffnungsabend, als die Band Solid Age spielte, zu laut geworden. "Das war dann doch etwas für junge Menschen", sagt sie. Das Ehepaar will am Sonntagmorgen zum Weißwurstfrühstück wiederkommen; dann spielt die Blaskapelle der Freiwilligen Feuerwehr Unterpfaffenhofen.

Auch die Stadtkapelle spielt beim Fest auf. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Bei 37 Grad Hitze am Samstagnachmittag erfreut die Germeringer Feuerwehr die Kinder mit einem Wasserregen zur Abkühlung. Der Kreisjugendring hat seine Hüpfburg aufgebaut und daneben hat Kurt Zettl sein Kasperltheater aufgebaut. "Trotz Tiktok haben die Kinder immer noch Spaß daran", sagt Zettl, der aus einer Schaustellerfamilie aus München stammt. "Daran hat sich seit Jahrzehnten nichts verändert." Zettl weiß das, hat er doch noch mit Oma und Opa die Kinder mit Kasper, Gretl, Sepperl, dem Wachtmeister und dem Krokodil verzückt.

Nach der Stadtkapelle halten sich Amruta Rajarama und Freunde bereit, eine indische Tanzgruppe. Zuvor haben Move & Dance vom TSV UG und Corazon Peruano aus Peru getanzt. Am Sonntagnachmittag zum Finale des Stadtfestes tritt die georgische Tanzgruppe Geomix gleich mehrmals auf. Dazwischen gibt es spanischen Flamenco von Anette Darda und Olivia Muriel Roche. Bougarabou, eine senegalesische Tanz- und Trommlergruppe, heizt die gute Laune bei angenehmeren Temperaturen noch einmal mächtig an, ehe Sambavaria den rhythmischen Endpunkt setzt. Bunter hätte es wirklich nicht sein können.

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