Stadt Fürstenfeldbruck:Unsere Altstadt soll schöner werden

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Seit Jahren diskutieren die Fürstenfeldbrucker, wie Brucks Innenstadt attraktiver werden kann. Jetzt scheint zumindest die Zukunft des Cafés Brameshuber geklärt - doch OB Kellerer hat schon viel größere Träume.

Stefan Salger

Im Brucker Rathauses herrscht am Dienstag Aufbruchstimmung. OB Sepp Kellerer vermittelt den Eindruck, als wolle er am liebsten die Ärmel hochkrempeln und gleich mal die ersten Mauern einreißen. In Josef und Thomas Vilgertshofer sieht der CSU-Politiker Verbündete auf dem Weg, in der Innenstadt mehr Aufenthaltsqualität zu schaffen. Die Eigentümer einer Allinger Baufirma haben das Gebäudeensemble rund ums historische Café Brameshuber, westlich der Brucker Hauptstraße, erworben und geben bei der öffentlichen Vorstellung eine Art Bestandsgarantie.

Das Café Brameshuber hat einen neuen Besitzer. (Foto: Günther Reger)

Vor allem aber ist nun die Wegeverbindung von der Hauptstraße zum Viehmarktplatz als zentraler Baustein eines Wegenetzes gesichert. Damit kann ein in Teilen immer noch brachliegendes Stadtviertel erschlossen und für Fußgänger durchlässig gemacht werden. Kellerer sieht die Weichen gestellt für eine Nachverdichtung mit Wohnungen und Geschäften im Karree, das von City-Point, Hauptstraße, Schöngeisinger und Pucher Straße begrenzt wird. Für den OB ist es ein Befreiungsschlag, war er in den vergangenen Monaten doch zunehmend unter Druck geraten. Wiederholt hatte er eingeräumt, erst durch funktionierende Wegebeziehungen mache die propagierte Bebauung des Viehmarktplatzes Sinn.

Am 25. März wird es einen Bürgerentscheid über die umstrittene Bebauung geben. Kellerer gibt sich überzeugt, in Form eines städtebaulichen Gesamtkonzepts nun einen echten Trumpf in Händen zu halten. Das Konzept enthält freilich auch ferne Visionen, die bislang über das Stadium einer Computersimulation nicht hinausgekommen sind: So soll der Parkplatz vor dem früheren Kaufhaus X einmal in den Untergrund verlegt werden. Dann könnte der südliche Viehmarktplatz, der auch künftig den Grünen Markt aufnehmen soll, ergänzt werden durch eine zum Verweilen einladende Freifläche mit Ruhebänken - in direkter Nachbarschaft zum Einkaufszentrum City-Point.

Josef und Thomas Vilgertshofer werden in zweiter Reihe rund 30 familiengerechte und barrierefreie Wohnungen bauen und dann verkaufen. Deren Tiefgarage wird über die Zufahrt am Hendlhaus erschlossen. Die Obergeschosse jenes Hendlhauses sollen ebenso wie das Brameshuber- und das benachbarte sogenannte Sternerhaus renoviert und danach vermietet werden. Kellerer würde sich wünschen, das rot gestrichene Brameshuber nicht als Gaststätte, sondern als Café zu nutzen - hier gebe es Bedarf. Seniorchef Josef Vilgertshofer, der die Örtlichkeit noch bestens aus seiner Jugend kennt, als er in einer Fürstenfeldbrucker Baufirma ausgebildet wurde, könnte sich so etwas durchaus vorstellen.

Sein Sohn Thomas, der als Obermeister der Bauinnung Fürstenfeldbruck vorsteht, hat gemeinsam mit dem Architekten Peter Bohn bereits die Gewölbe unter dem Haus besichtigt und hält auch eine Weinstube für eine geeignete Form der Nutzung. Noch im Mai soll der Bauantrag für die viergeschossigen Wohngebäude gestellt werden, im Herbst plant der Allinger Familienbetrieb, mit Neubau und Erhaltungsarbeiten zu beginnen. Ziel ist es, dieses "tolle Projekt" (Thomas Vilgertshofer) Ende 2013 abzuschließen. Dann könnte auch der am Sternerhaus vorbei, in westliche Richtung führende Weg endgültig geöffnet werden. Dies, so hofft Kellerer, wird dann auch einen Impuls für die nächste Baustelle im Zentrum geben: die Nachverdichtung westlich der Hauptstraße.

© SZ vom 25.01.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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