Sportstätten:Alternativen für die Eishalle

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Brucker Stadtrat beschließt Prüfung mehrerer Standorte

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Nach eine erneut langen Debatte hat sich der Stadtrat am Dienstag beim Thema Eishalle auf einen Kompromiss geeinigt. Den Weg geebnet hatte ein gemeinsamer Antrag von SPD und ÖDP, der die Position der Stadtverwaltung, die Ergebnisse eines jüngst vorgelegten Gutachtens sowie Vorbehalte vor allem von CSU und Grünen hinsichtlich Lärmschutz sowie Kosten berücksichtigt. Andreas Lohde (CSU) setzte sich freilich für eine Änderung des Antrags in einem entscheidenden Punkt durch: Zwar wird der "Standort eins" zwischen dem bestehenden offenen Eisstadion und dem SCF-Sportgelände, der sich als Favorit der Gutachter erwiesen hat, "prioritär" geprüft. Um gewappnet zu sein für den Fall, dass dort doch nicht gebaut werden kann, werden aber zwei Alternativen auf dem Fliegerhorst geprüft - neben der dortigen Schwimmhalle sowie in einer bereits vorhandenen Halle nahe dem BMW-Testgelände. Mit 21 gegen 15 Stimmen fiel die Entscheidung relativ knapp, während die weiteren Punkte weniger umstritten sind: Die Stadt soll sich mit dem Standort eins für das Förderprogramm "Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur" bewerben und die Planungen dort "mit höchster Priorität weiterführen". In vertiefenden Gutachten sind Kostenrahmen, Immissionsschutz, Klimaneutralität und Verkehrsverträglichkeit zu prüfen - im Fokus steht dabei ausdrücklich eine Nutzung der Eishalle über 22 Uhr hinaus.

Gleichermaßen wird untersucht, wie eine Sportstättenentwicklung durch eine Übernahme der Bundeswehrsportstätten im Fliegerhorst aussehen könnte und wie dort die Verkehrsanbindung sowie der Immissionsschutz mit Blick auf eine künftige Wohnbebauung aussehen könnte. Zudem werden alle drei noch im Rennen befindlichen Standorte auf den wirtschaftlichen Betrieb einer Eishalle hin abgeklopft. Dabei geht es vor allem um Betreiberkonzepte, Sponsoring sowie den Betrieb einer Eishalle im steuerlichen sowie energetischen Querverbund. Sowohl die Stadtwerke als möglicher Betreiber als auch die Eislaufvereine sollen eingebunden werden. Eine Entscheidung soll bis zum April fallen.

Christian Götz (BBV) riet davon ab, einen von Thomas Brückner (Grüne) ins Spiel gebrachten weiteren Standort zu prüfen. Brückner schlägt ein Grundstück südlich der Amper vor. Dies hätte zwar den Charme, dass mangels Nachbarbebauung der Lärmschutz kein Problem wäre. Hochwasserschutz sowie eine kaum machbare energetische Anbindung an die Amperoase unter der Amper hindurch gelten aber eher als K.o.-Kriterien. Mehr Zuspruch erhielt Brückners Fraktionskollege Jan Halbauer. Er regte die Gründung einer Arbeitsgruppe an, die sich mit dem Konzept für eine Eishalle beschäftigen soll. Angehören sollen ihr Vertreter von Stadtwerken, Bauamt, Kämmerei, Stadtspitze, Sportbeirat, Eislaufvereinen sowie zuständige Referenten.

© SZ vom 29.10.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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