Sport in Bruck:Clubs wollen Hallen und Plätze selbst bauen

Lesezeit: 2 min

Brucker Sportler planen die Gründung eines Trägervereins, um mit Hilfe von Sponsoren die Infrastruktur zu verbessern.

Heike A. Batzer

Das Eisstadion steht als eines der letzten in Bayern ohne Dach da, einen Kunstrasenplatz gibt es nicht und in den Sporthallen herrscht dichtes Gedränge. Die Sportinfrastruktur in Fürstenfeldbruck ist verbesserungswürdig, größere Investitionen werden seit Jahren verschoben - mit Verweis auf die finanzielle Lage. Die Brucker Sportvereine wollen den Sportstättenbau nun selbst vorantreiben und einen Trägerverein gründen, der sich zuvorderst um die Finanzierung neuer Anlagen kümmern und dazu auch Geld privater Sponsoren akquirieren soll. Später könnte er sogar als Betreiber von Sportstätten auftreten.

Vorangetrieben hat die Idee Herbert Thoma, der Präsident des TuS Fürstenfeldbruck. Seinen Angaben zufolge soll der Verein "Trägerverein für Sportstätten in Fürstenfeldbruck" heißen. Die Gründungsversammlung ist etwa für Mai vorgesehen. Nach den Weihnachtsferien will man eine Satzung ausarbeiten. Als Vorbild dient der "Trägerverein München-Ost", den der FC Rot-Weiß Oberföhring mit dem SC Prinz Eugen und dem Jitterbug Club im Februar 2009 gegründet hat, um gemeinsam ein Betriebsgebäude mit Vereinsheim zu realisieren.

"Wir wollen als Vereine zeigen, dass wir willens sind, selbst etwas zu tun", begründet Thoma das Engagement der Clubs. Seit 2007 treffen sich in einem "Arbeitskreis Sport" Vertreter von Vereinen, Politik und Verwaltung und tüfteln an einer "Sportstadt Fürstenfeldbruck". Herausgekommen ist das ehrgeizige Vorhaben, drei Sportzentren in der Großen Kreisstadt zu installieren.

Für die neu zu bauenden Anlagen im Norden der Stadt mit Fußballplatz, Tennisplätzen, Turnhalle und Gastronomie liegen bereits Pläne vor, ein Bebauungsplan wird aufgestellt. Mit den Grundstückseigentümern wird nach Angaben von Fritz Cording, Sachgebietsleiter im Rathaus, bereits verhandelt. Cording, der regelmäßig an den Treffen der Vereine teilnimmt, lobt die Synergieeffekte, die sich aus der Zusammenarbeit ergeben könnten: "Man braucht doch zum Beispiel nicht fünf Rasenmäher. Die können sich die Vereine dann untereinander leihen."

Sponsorengeld und Spenden, die die Vereine für Teile ihres Spielbetriebs benötigen, sollen sie auch künftig selbst anwerben. Dem Förderverein geht es einzig um die Errichtung von Sportanlagen. Er entscheidet dann auch, welche Projekte vorrangig verfolgt werden sollen. Tritt der Trägerverein als Bauherr auf, könne er Zuschussanträge stellen, die die Stadt nicht stellen könne, erläutert Cording die Vorteile. Auch seien die Vergabevorschriften bei Vereinen weniger streng.

An neuen Sportstätten wurden 2010 eine Skateranlage, die die Stadt bauen ließ, und eine vom TuS finanzierte Trialanlage in Betrieb genommen. "Angespannt" nennt Cording hingegen die Situation in den Sporthallen vor allem im Winter. Hallenzeiten könnten kurzfristig wegbrechen, wenn die baufällige landkreiseigene Realschulturnhalle wegen zu großer Schneelast auf dem Dach wieder gesperrt werden muss. Probleme befürchtet Herbert Thoma in den nächsten Jahren auch in der Viscardi- und der Wittelsbacher Halle. Für seine Tanzsportabteilung musste der TuS bereits private Räume anmieten.

Weil es für das Freilufteisstadion seit Jahren keine Lösung gibt, hat die Brucker Bürgervereinigung (BBV) nun die Idee einer Trainings-Eishalle ins Spiel gebracht, die zwischen dem Eisstadion und der Schöngeisinger Straße stehen könnte. Sie würde helfen, "die saisonale und tägliche Nutzungszeit enorm zu verlängern", schreibt BBV-Stadtrat Klaus Zieglmeier, und könnte im Sommer auch von anderen Sportarten genutzt werden.

Vom Antrag Zieglmeiers waren zum jetzigen Zeitpunkt jedoch nicht alle begeistert. Zieglmeier begründet seinen Antrag auch damit, dass eine Eishalle im künftigen Sportzentrum II nicht vorgesehen sei.

© SZ vom 29.11.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: