Schöngeising:Zukunft des Jexhofs gesichert

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Der neue Eigentümer will das Bauernmuseum Jexhof erhalten - auch nach dem Ende des bestehenden Pachtvertrags im Jahr 2022.

Peter Bierl

Der Museumsbetrieb im Jexhof soll über das Jahr 2022 hinaus Bestand haben. Das teilte Landrat Thomas Karmasin (CSU) nach einem Gespräch mit dem neuen Eigentümer mit, von dem nur der Nachname Wilhelm bekannt ist. Diese Absicht ist allerdings nicht schriftlich fixiert. "Das wäre noch zu früh", findet Karmasin. Zumal der Kaufvertrag zwischen dem Alteigentümer Christian Christner und dem Käufer aus Bachern am Wörthsee zwar unterschrieben, Wilhelm aber noch nicht im Grundbuch eingetragen sei.

Geht weiter: der Museumsbetrieb im Jexhof. (Foto: Erich C. Setzwein)

Dafür fehle noch eine Genehmigung des Landratsamtes, erläuterte Tobias Knie, Pressesprecher der Kreisbehörde. Diese ist notwendig, weil es sich bei der Immobilie Jexhof überwiegend um landwirtschaftlich genutzten Grund handelt. Nach dem Grundstück-Verkehrs-Gesetz muss die Kreisbehörde zustimmen, wenn die Fläche mehr als zwei Hektar umfasst. Beim Jexhof handelt es sich um rund 26Hektar. "Wir haben die Voraussetzungen geprüft und werden die Genehmigung erteilen", sagte Knie.

Der Landrat hatte den neuen Eigentümer am Freitag getroffen. "Er hat großes Interesse an dem Bauernhofmuseum und will es über 2022 hinaus weiter betreiben", sagte Karmasin. Der Pachtvertrag, den der Landkreis mit dem früheren Eigentümer abgeschlossen hat, läuft in zwölf Jahren aus. Bei diesem ersten Gespräch mit Wilhelm sei weder etwas Schriftliches fixiert, noch ein weiterer Gesprächstermin vereinbart worden.

Pressesprecher Knie erzählte, dass der Unternehmer Wilhelm in einem Weiler im Spessart aufgewachsen sei und sich aufgrund gewisser Ähnlichkeiten dem Jexhof verbunden fühle. Der neue Eigentümer ist öffentlichkeitsscheu, will seinen Vornamen nicht in der Zeitung lesen und ließ über das Landratsamt lediglich mitteilen: "Ich will den Jexhof auf Dauer erhalten, zur Freude der vielen interessierten großen und kleinen Besucherinnen und Besucher."

Vorsichtig optimistisch ist der Vorsitzende des Fördervereins Jexhof, Rudolf Schmitt, der an der Runde am Freitag teilgenommen hat. "Das war ein kurzes Treffen zum Kennenlernen mit der Aussage: Es soll alles so weitergehen wie bisher", erzählte Schmitt der SZ. Alteigentümer Christner werde noch bis Juli 2011 am Jexhof wohnen. Den Vorsitzenden des Fördervereins beschäftigt derzeit mehr, dass der Jexhof zu wenig Depots hat und deswegen kaum noch neue Stücke in die Sammlung aufgenommen werden können.

Der Förderverein Jexhof wurde 1983 gegründet, nach umfangreichen Arbeiten nahm das Museum 1987 seinen Betrieb auf und hat sich seitdem durch seine Sonderausstellungen einen überregionalen Ruf erarbeitet. Erst 1992 schloss der Landkreis einen Pachtvertrag über 30Jahre mit Christner ab.

Dieser durfte sich im Außenbereich ein neues Wohnhaus neben dem alten Einödhof bauen. Christner hat nun den Jexhof, sein Wohnhaus sowie die umliegenden Wiesen und Äcker verkauft. Die Pachtverträge, die Christner mit Landwirten über die Nutzung der Wiesen und Felder abgeschlossen hat, würden vom neuen Besitzer übernommen, erklärte Karmasin.

© SZ vom 01.10.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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