Schöngeising:Klassische Besen selber binden

Hans Zehtmaier führt am Jexhof in die alte Handwerkskunst ein

Von Moritz Dauer, Schöngeising

Besenbinder. Das ist kein Beruf, sondern eine Fähigkeit, die man erlernt, wenn man auf dem Bauernhof aufwächst. Heutzutage ist dieses Handwerk so gut wie ausgestorben, denn einen herkömmlichen Besen kann man ohne weiteres im nächsten Baumarkt kaufen.

Der 78-jährige Hans Zehtmaier war früher hauptberuflicher Landwirt und bindet inzwischen seit mehr als 60 Jahren Besen in seiner Freizeit. Gelernt hat der die Technik als kleiner Junge von seinem Vater. Selbst jetzt als Rentner betreibt er das Handwerk noch regelmäßig. "Verdienen tut man damit nichts, das war schon immer nur ein Hobby", sagt Zehtmaier. Ein Hobby, dass er nun an Interessierte weitergeben möchte - bei einem Kurs an diesem Freitag auf dem Jexhof.

Der typische "Hexenbesen" besteht aus zwei Teilen. Einerseits dem Stiel, der vorwiegend aus Fichten oder Weiden gefertigt wird. Und andererseits dem Reisig, das aus jungen Birken gewonnen wird. Während das Reisig früher mit Weidenruten gebunden wurde, verwendet man heutzutage üblicher Weise Draht. Der Vorteil der historischen Besen ist, dass sie selbst nach vollständiger Abnutzung noch als Feuerholz verwendet werden können.

Schwierigkeiten bei der Herstellung können laut Zehtmaier auftreten, wenn der Draht nicht fest genug gespannt wird oder das Reisig zu trocken und dadurch nicht elastisch genug ist. Dann müssen die Birkenstöckchen erneut ins Wasser gelegt werden, damit sie wieder feucht und geschmeidig werden.

An diesem Freitag, 26. August, bietet Hans Zehtmaier von 14.30 Uhr an im Jexhof einen Kurs zur Herstellung von Besen an. Die Kosten sind im regulären Museumseintritt inbegriffen.

© SZ vom 26.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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