Schöngeising:In die Vereinsarbeit hineingerutscht

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Von Katharina Knaut, Schöngeising

Es hat damit begonnen, dass Franz Mück seine Tochter zum wöchentlichen Treffen der Jugendgruppe der Blasmusik Schöngeising gefahren hat. Irgendwann befand er das Hin- und Herfahren für zu umständlich und spielte einfach mit. Dass daraus eine 25-jährige Vereinsmitgliedschaft werden würde, hätte er nie gedacht. Und schon gar nicht, dass er 18 Jahre den Posten des Vorsitzenden bekleiden wird. Dass er dafür nun sogar ausgezeichnet wird, habe er noch weniger vorausgesehen. "Ich war total baff, als ich das Schreiben bekommen habe", sagt Mück. Für sein Engagement verlieh der bayerische Ministerpräsident dem 68-Jährigen das Ehrenzeichen für Verdienste im Ehrenamt. Dass er ausgewählt wurde, empfindet er als großes Glück. Schließlich sei das eine Würdigung seiner Arbeit. Verein und Blasinstrumente bestimmen Mücks Alltag. Er spielt in vielen Gruppen des Vereins, meistens das Baritonhorn, dazu auch die Posaune. "Und wenn alle Stricke reißen, springe ich als Schlagzeuger ein", erzählt der Vorsitzende. Und das ohne tägliches Üben. "Das schaffe ich nicht. Als Rentner kommt man schließlich zu nichts".

Musik sei ihm in die Wiege gelegt worden. "Meine Eltern waren beide sehr musikalisch, haben beide aber eher gesungen." Mück begann auch im Kirchenchor. Zu dem Zeitpunkt lernte er Gitarre, später kam noch Schlagzeug hinzu. In der Blasmusik sei er Spätberufener, sagt Mück. Erst mit 40 Jahren hat er mit dem Baritonhornspielen begonnen, das er sich selbst beibrachte. Seine Tätigkeit im Verein macht ihm immer noch Freude. Dennoch neige sich die Zeit als Vorsitzender dem Ende zu. "Irgendwann muss man loslassen und die Jugend nachrücken lassen." Am meisten würde er sich freuen, wenn in Schöngeising ein richtiger Veranstaltungsraum entstände. "Wir haben nur ein kleines Bürgerhaus. Wenn da 100 Leute drin sind, ist die Luft schon zum Schneiden." Das Problem kenne jedoch nicht nur der Blasverein. "Momentan müssen sich alle Vereine das Bürgerhaus teilen." Er hofft, dass das mit dem Veranstaltungsraum klappt. Denn auch wenn er nicht mehr Vorsitzender ist, wird er im Verein bleiben. "Musik mache ich, so lange es geht."

© SZ vom 05.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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