Schöngeising:Dorfladen mit stabiler Bilanz

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Genossenschaft gibt sich vorsichtig optimistisch

Von Manfred Amann, Schöngeising

Der Dorfladen in Schöngeising hat sich seit der außerordentlichen Mitgliederversammlung Mitte des vergangenen Jahres erfreulich positiv entwickelt. Und ein Blick auf die ersten sechs Monate des laufenden Jahres verrät, dass wieder deutlich mehr eingekauft wird als Anfang des vergangenen Jahres. Das wurde nun auf der Jahresversammlung im Pfarrheim bekannt. Das zweite Halbjahr 2015 hat nach Worten des Aufsichtsratsvorsitzenden Adolf Eiber gezeigt, dass der dem genossenschaftlichen Betriebskonzept zugrunde liegende Monatsumsatz von etwa 62 000 Euro erreicht werden kann. Den Verlust der ersten Monate habe man aber nicht wettmachen können. Insgesamt sei noch ein Jahresverlust von rund 1775 Euro aufgelaufen, deutlich weniger als die angenommenen 5000 Euro. Vor einem Jahr, als der Umsatz die ersten fünf Monate weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben und die Hälfte des Einlagenkapitals durch Verluste aufgezehrt war, hatten die Mitglieder der Genossenschaft einen Neustart für den Dorfladen beschlossen und kräftig die Werbetrommel gerührt. Das hat laut Vorstandsmitglied Sigurd Höppner Wirkung gezeigt. Deswegen ärgert es Eiber sehr, dass SPD-Gemeinderäte unlängst verlauten ließen, der Dorfladen laufe schlecht. Die Sozialdemokraten hatten eine nachträgliche Zweckbindung für den Betrag von 25 000 Euro gefordert, für den die Gemeinde Anteile erworben hat. Man befürchtet offensichtlich, das Geld könnte durch Minusausgleiche nach und nach aufgebraucht werden. Der Antrag war dann aber wieder zurückgezogen worden.

"Wir bedauern sehr, dass die SPD das Thema Dorfladen in das parteipolitische Gezänk hineinzieht. Bevor man solche Äußerungen macht, sollte man sich informieren", rügte Eiber. "Der Laden läuft nicht schlecht, sondern auf einem Niveau, dashoffen lässt", sagte der Vorsitzende. Wichtig sei aber, dass der Aufschwung auch weiterhin anhält. Einer positive Entwicklung des Ladens, die ja eigentlich jeder Bürger wünsche, seien solche Aussagen sicherlich nicht dienlich. Ein Gast aus dem Brucker Westen lobte den Laden als "bestens organisiert, mit stets freundlichem Personal und übersichtlichem Angebot". Er kaufe lieber im Schöngeisinger Dorfladen ein, als sich durch die Anonymität der großen Kaufhäuser in der Buchenau zu kämpfen. Der Kauf von Anteilen, den die Gemeinde vom Landratsamt genehmigt bekommen hat, um den Dorfladen zu stützen, ist Teil des vor einem Jahr beschlossenen Betriebskonzepts. Bürgermeister Thomas Totzauer wurde dadurch Mitglied des Aufsichtsrates. Man wollte mehr Eigenkapital einwerben, vor allem für ein neues Kassensystem, energiesparende Kühlsysteme und die Neugestaltung des Eingangsbereichs. Der Wert des gezeichneten Kapitals ist so von 58 500 auf 73 500 gestiegen. Die neue Kasse ist schon in Betrieb, die übrigen Neuerungen sollen laut Vorstandsmitglied Gerhard Liebmann Anfang Oktober folgen. Zudem werde die Handelskette Rewe neue Regale bereitstellen. Zum Aus- und Einräumen brauche man Freiwillige. Und wer handwerkliches Geschick habe, könne beim Ein- und Ausbau helfen, warb Höppner. Wichtig wäre auch, jemanden zu finden, der die Funktion eines Bauleiters übernimmt und die Bauarbeiten koordiniert.

Das durch den Verkauf von Anteilen eingenommene Geld sei ebenso zweckgebunden für Investitionen wie auch die Summe der eingegangenen Spenden, erklärte Eiber. Zum Beispiel habe die Bürgervereinigung anlässlich ihrer Auflösung 2500 Euro gespendet und sich den Wert ihrer Anteile nicht auszahlen lassen. Auch eine private Spende von 500 Euro sei eingegangen. In der Aussprache machten einige der etwa 50 anwesenden Mitglieder Vorschläge, wie man besser und zielgerichteter werben könnte. Bürgermeister Totzauer sieht Möglichkeiten, an den Ortszufahrten Hinweisschilder aufzustellen, und ein Mitglied regte an, ganz gezielt im Brucker Westen zu werben.

© SZ vom 05.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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