Satzung verabschiedet:Olching gründet Stadtstiftung

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Die Einrichtung hat einen Grundstock von 500 000 Euro und soll Vereine und hilfsbedürftige Einwohner unterstützen

Von Katharina Knaut, Olching

Mehr Unterstützung für das Zusammenleben in Olching - das verspricht die neue Stadtstiftung, die der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung gegründet hat. Eine halbe Million Euro hat der Wittelsbacher Ausgleichsfonds (Waf) als Grundstock bereitgestellt. Aus den Erträgen sollen in Zukunft unter anderem bürgerliches Engagement gefördert und in Not geratene Bürger unterstützt werden.

"Gemeinsam Stadt sein" lautet das Motto der Stadt Olching. Nach diesem Grundsatz will die neue Stiftung Verantwortungsbewusstsein, Erfahrung und Kompetenz zugunsten des Zusammenlebens der Bürger fördern. Dazu gehören insbesondere die Bereiche Jugend- und Altenhilfe, Kunst und Kultur, Breitensport, das bürgerschaftliche Engagement für gemeinnützige oder mildtätige Zwecke, Natur und Umwelt. Zusätzlich aufgenommen wurden auf Antrag der SPD-Fraktion die Punkte Erziehung und Volksbildung. Dies betrifft viele Vereine in Olching, die durch die Mittel der Stiftung unterstützt werden können, begründete die SPD-Fraktionsvorsitzende Marina Freudenstein den Antrag und betonte: "Gerade Umweltschutz ist eine zentrale Zukunftsaufgabe."

Das Geld kann laut Satzung an steuerbegünstigte Körperschaften, aber auch an hilfsbedürftige Bürger gehen. Vereine stehen dabei aber nicht an erster Stelle. "Die werden von uns sowieso bezuschusst. Die Beträge für die Sportvereine und die VHS haben wir zum Beispiel gerade erst erhöht", sagte Bürgermeister Andreas Magg. Er denkt vor allem an bürgerschaftliches Engagement. "Davon gibt es in Olching sehr viel." Bestimmte Empfänger hat er aber noch nicht im Sinn. "Der Stiftungsrat wird sich darüber im ersten Halbjahr 2019 Gedanken machen." Geeignete Projekte zu finden, sei das kleinere Problem, so Magg. Vielmehr müsse man erst einmal ausreichend Geld zur Verfügung stellen.

Die halbe Million Euro Grundstock stammt vom Wittelsbacher Ausgleichsfonds, der gemeinsam mit der Stadt das Schwaigfeld entwickelt hat. Ein Teil des Gebietes gehört dem Fonds, so dass Bauprojekte wie ein Alten- und Pflegezentrum nur in Zusammenarbeit realisiert werden konnten. Die Stiftung sei "ein Beweis der langjährigen Verbundenheit zur Stadt Olching", sagt Waf-Justiziar Hanspeter Beisser. Der Waf wolle die Erinnerung an die königliche Familie auch in Zukunft bewahren, erklärt Magg. Projekte werden aus den Erträgen dieser Basis finanziert, ebenso wie aus Zustiftungen. Diese zu gewinnen, sei eine der Kernaufgabe in den ersten Jahren, so Magg. "Eine halbe Million ist hervorragend, aber bei der aktuellen Zinslage kann man damit keine großen Beträge zur Verfügung stellen." Wie viel Geld die Stiftung jährlich vergeben kann, richtet sich nach den Erlöserwartungen. Momentan rechnet Magg bei gutem Verlauf mit 5000 bis 7500 Euro.

Ein Stiftungsrat aus Mitgliedern des Olchinger Hauptausschusses entscheidet, für welche Projekte Geld ausgegeben wird. Eine Besetzung, die im Stadtrat und im Hauptausschuss kurz vor Beschluss der Satzung noch einige Diskussion auslöste. Vor allem die SPD war der Meinung, dass die Stiftung von der Verwaltung im Stadtrat abgekoppelt werden und eine eigenständigere Gestalt annehmen soll. Befürworter hielten dagegen, dass mit der Zusammenlegung von Stiftungsrat und Hauptausschuss die Abläufe kostengünstiger und einfacher würden. Ein Argument, das schließlich überwog.

Magg wird einen Vorstand ernennen, der dem Rat die Verwendung der Mittel empfiehlt und aus bis zu drei Mitgliedern bestehen kann. Eines davon ist der Kämmerer der Stadt Olching, das andere ist voraussichtlich eine Person des öffentlichen Lebens, von der jedoch noch die Zusage fehlt. Ob noch eine dritte Person ernannt wird, bleibt vorerst offen. Magg ist er mit der Gründung sehr zufrieden. "Ich hoffe, dass man sich noch lange daran erinnern wird", sagte er, als die Stiftungssatzung verabschiedet wurde.

© SZ vom 15.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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