Ringen um Kreishaushalt:Sanierung von Schulen verzögert sich

Lesezeit: 2 min

Der Landkreis hat sich für eine schrittweise Instandsetzung entschieden. Nun verschiebt er zahlreiche Maßnahmen auf 2012.

Heike A. Batzer

Fürstenfeldbruck - Der Landkreis hat eine ganze Reihe der 2011 geplanten Sanierungsmaßnahmen an seinen Schulen aus finanziellen Gründen auf das nächste Jahr verschoben. Damit verzögert sich die im Vorjahr beschlossene schrittweise Instandsetzung der Gebäude. Neue Schwerpunkte zu setzen, lehnte eine Mehrheit des Kreisausschusses indes ab: Den von Klaus Rehbock (FDP) überraschend eingebrachten Vorstoß, das Viscardi-Gymnasium Fürstenfeldbruck nun doch einer Generalsanierung zu unterziehen, befürworteten neben dem Antragsteller nur die SPD-Räte Peter Falk und Ulrich Schmetz.

Der Bedarf ist groß: Auch die Viscardi-Turnhalle müsste erneuert werden, eine Generalsanierung wurde jedoch erneut abgelehnt. (Foto: FFB/Kurt Gribl)

Für zahlreiche Sanierungsmaßnahmen wurde in diesem Jahr kein Geld bereit gestellt: für die Sanierung des Bauteils Nord und der Lehrerzimmer an der Realschule Fürstenfeldbruck, für die Planungskosten zur Erweiterung des Lehrerzimmers am Viscardi-Gymnasium, für die Erneuerung der 400-Meter-Bahn und für neue Stellplätze in der Fahrradhalle am Gymnasium Puchheim, für die Sanierung der Duschen in der Turnhalle des Germeringer Carl-Spitzweg-Gymnasiums. Am Olchinger Gymnasium wurden die Sanierung der Klassenräume im Südwest-Trakt, die Deckensanierung, die Erneuerung der Elektroinstallation sowie die Dachsanierung der Turnhalle verschoben.

Die Vorstöße Rehbocks, am Max-Born-Gymnasium Germering rund 330000 Euro für die weitere PCB-Sanierung und diverse Ausstattungen sowie 90000 Euro für die Sanierung der Toiletten in der Berufsschule wieder in den aktuellen Haushalt aufzunehmen, lehnte der Ausschuss mehrheitlich ab. Insgesamt werden 17Millionen Euro für Instandhaltungsmaßnahmen an den weiterführenden Schulen bereit gestellt. Im Vorjahr lag die vergleichbare Summe laut Bauamtsleiter Axel Schuhn bei 21 Millionen.

Die Voraussetzungen für eine Generalsanierung des Viscardi-Gymnasiums sind Schuhn zufolge noch immer gegeben, weil dort mit den dafür relevanten Sanierungsmaßnahmen an der Bausubstanz (Dach, Fenster, Heizung) noch nicht begonnen wurde. Im vergangenen Jahr war die Deckenrenovierung im ersten Stock des Schulgebäudes, die auch neue Anstriche der Klassenräume und einen neuen Teppich umfasste, abgeschlossen worden.

Auf zehn Millionen Euro hatte Ende 2009 ein Gutachten den Sanierungsbedarf am Viscardi-Gymnasium beziffert, 46 Millionen Euro müsste der Landkreis demzufolge für alle seine Schulen ausgeben. Im Vorjahr hatte sich der Kreistag dafür entschieden, die Renovierungen schrittweise durchzuführen. "Wir wollen kein Inselprojekt", wiederholte Sylvia Huttenloher (Grüne) jetzt im Kreisausschuss.

Zuvor hatte sie allerdings darüber Klage geführt, dass im aktuellen Haushalt "viele Sachen verschoben werden, die für den Gebäudeerhalt wichtig sind und dann in ein paar Jahren Mehrkosten anfallen". Auch die neue Schulreferentin, Huttenlohers Kollegin von den Grünen, Michaela Radykewicz, sah das so: "Wir sparen zu viel an unseren Schulen."

Die Bauverwaltung hatte ursprünglich rund zehn Millionen Euro mehr beantragt als sich schließlich im Haushaltsentwurf wiederfanden, den Landrat Thomas Karmasin (CSU) im Dezember vorlegte. Die aus Kreisräten und Fachleuten der Verwaltung bestehende Baukommission hatte die Liste schließlich noch einmal unter die Lupe genommen und sogar "1,8 Millionen Euro mehr für Investitionen und Sanierungen aufgenommen", betonte Ulrich Schmetz (SPD). Dabei handelte es sich vor allem um sicherheitsrelevante Maßnahmen im Bereich des Brandschutzes.

© SZ vom 12.02.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: