Reaktion auf mehr Schüler:Grundschule Graßlfing wird vergrößert

Lesezeit: 2 min

Zu den Erweiterungsplänen für die Grundschule Graßlfing gehört auch eine Verschwenkung der Schulstraße. (Foto: Carmen Voxbrunner)

In den kommenden vier Jahren soll die Schülerzahl um knapp 100 steigen. Das erfordert weitere Klassenzimmer

Von Karl-Wilhelm Götte, Olching

Da sind sich die Olchinger Stadträte einig: Die Grundschule Graßlfing an der Schulstraße wird um einen Neubau erweitert und das verbleibende Gebäude vergleichbar ertüchtigt. Momentan besuchen 318 Buben und Mädchen die Schule. Die Grundschule soll auf 16 Klassenräume erweitert werden, damit sie im Jahre 2022 die prognostizierten 411 Schülerinnen und Schüler aufnehmen kann und auch räumlich als Ganztagsschule funktioniert. "Die Schule muss zukunftsfähig sein", war der allgemeine Tenor der Stadträte im Bau- und Sozialausschuss, die gemeinsam tagten. Eine Verschwenkung der viel befahrenen Schulstraße vor der Grundschule strebt der Stadtrat ebenfalls an.

Die Grundschule ist über die Jahre hinweg zu klein geworden. Zwei Klassen und ein Teil der Mittagsbetreuung mussten in eine Containeranlage ausgelagert werden. Die Stadträte hatten bei ihrer Abstimmung über das Projekt vom Münchner Architektenbüro Breitenbucher und Hirschbeck drei Varianten zur Auswahl vorgelegt bekommen. Die Ausschussmitglieder wählten die teuerste Alternative. Eine erste Kostenschätzung der Architekten ergibt eine Summe von etwa 7,8 Millionen Euro. Die Verschwenkung der Straße würde zusätzlich geschätzte 600 000 Euro plus Grundstückserwerbskosten ausmachen. Ob die Schulstraße dort einen kleinen Bogen machen kann, ist jedoch noch nicht gesichert, weil das benötigte Grundstück im Überschwemmungsgebiet liegt.

"Wir haben die Chance auf eine moderne attraktive Schule mit wegweisender Pädagogik", sprach sich Bürgermeister Andreas Magg (SPD) nach dem Vortrag von Architektin Ulrike Donner sofort für die Variante zwei aus. Die gewährleistet nicht nur im dreigeschossigen Neubau moderne "Lernlandschaften" mit sogenannten Clustern, in dem auf jedem Stockwerk vier Klassenräume untergebracht sind und sich in der Mitte ein "Lern-Marktplatz" befindet. "Das ist wie eine kleine Wohngemeinschaft", erläuterte Architektin Donner das Konzept. Wichtig war den Stadträten, dass es nach der Erweiterung keine "Zweiklassengesellschaft" in der Grundschule gibt, also sich Neubau und Bestandsbau in der Qualität der Lernlandschaften nicht unterscheiden werden. Bei der bevorzugten Variante zwei wird der bestehende Pausenraum abgerissen, ebenso wie der Ostteil des Bestandsbaus.

Vorteil der beschlossenen Alternative ist die Tatsache, dass sie den Flächenbedarf am besten erfüllt und auch gewährleistet, dass die Verwaltung der Schule inklusive Lehrerzimmer räumlich nicht geteilt werden muss. Ebenso bekommen die Schüler einen geschützten Pausenraum. Die Variante eins hätte nur etwas mehr als sechs Millionen Euro gekostet, indem in die bestehenden Pausenhalle und den Bauteil Ost nicht eingegriffen worden wäre. Doch der Flächenbedarf wäre nicht ausreichend gewesen und ein Teil der Verwaltung hätte im Dachgeschoss untergebracht werden müssen. Auch bei der Planungsvariante drei (Kosten: knapp sieben Millionen Euro) hätte die Verwaltung räumlich geteilt werden müssen.

"Wir schaffen annähernd gleiche Verhältnisse im Neu- und Altbau. So gibt es keinen Streit darüber, wer in welchen Gebäudeteil kommt", fasste Maximilian Gigl (CSU), Schulreferent des Stadtrates, die Vorteile der zweiten Planungsvariante zusammen. In den Genuss der neuen Schule kommen die Kinder frühestens jedoch erst in zweieinhalb Jahren. Wird das Gebäude in zwei Abschnitten fertig gestellt, dauern die Bauarbeiten ein Jahr länger, bis zum August 2021.

© SZ vom 11.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken
OK