Raser aus dem Verkehr gezogen:Mit Vollgas durch den Autocorso

Nach dem Deutschlandspiel lässt es ein 19-Jähriger mit seinem Kleinwagen so richtig krachen. Die Polizei nimmt ihm die Autoschlüssel ab, um Schlimmeres zu verhindern. Doch der junge Mann hat noch offenbar noch mehr ausgefressen.

Erich C. Setzwein

Ein 19-jähriger Autofahrer hat ganz offensichtlich seinen roten Kleinwagen zur Kampfmaschine umfunktionieren wollen. Mit durchdrehenden, qualmenden Reifen war er nach dem jüngsten Deutschlandspiel am Sonntagabend während des Autocorsos in Fürstenfeldbruck auf feiernde Menschen zugerast. Auch auf Autos fuhr der junge Mann provozierend und mit vollem Tempo zu, bis ihn Polizeibeamte stoppten. Gegenüber den Polizisten verhielt sich der junge Fahranfänger völlig unbeeindruckt und unbelehrbar, wie es in einem Pressebericht heißt. Die Beamten nahmen ihm deshalb die Fahrzeugschlüssel ab, damit er die vielen feiernden Menschen nicht weiter gefährden konnte. Als der Raser am nächsten Morgen seine Schlüssel bei der Brucker Inspektion abholte, erkannte der wachhabende Beamte in ihm jenen Fahrer, der am 3. Juni am Sulzbogen mit Tempo 107 in eine Radarfalle gefahren war. Der Fahrer konnte damals nur nicht belangt werden, weil an dem Kleinwagen die Kennzeichen abmontiert waren. Wie die Polizei berichtete, ist ihr der junge Mann aus der Buchenau nicht unbekannt, schön öfter sei er durch "machomäßigen, aggressiven Fahrstil" aufgefallen. Den 19-Jährigen wird jetzt nicht nur ein Bußgeldverfahren und ein Fahrverbot erwarten, sondern auch weiterer behördlicher Ärger. Die Polizei gab den Vorfall an die Führerscheinstelle weiter, die untersuchen dürfte, ob der Führerscheinneuling, wie es weiter heißt, "charakterlich überhaupt geeignet ist", ein Auto zu fahren.

© SZ vom 20.06.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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