Puchheim:Strom für die Berghütte

Brennstoffzelle versorgt Haus auf 1500 Metern Höhe

Von Stefan Salger, Puchheim

Mit der Brennstoffzellen-Technik von Proton lassen sich auch Häuser beheizen. Im Juli wurde in Kasern, dem nördlichsten Bergdorf Südtirols auf etwa 1500 Metern Höhe, ein Altbau eröffnet worden, der so umgerüstet wurde, dass er energieautark und emissionsfrei ist.

Das 500 Jahre alte "Knappenhaus" wurde mit dem ersten "Hy2green"- Speichersystem für erneuerbare Energien ausgestattet. Das Wohnhaus im Ahrntal ist nicht ans Stromnetz angeschlossen. Ziel war die Versorgung mit Licht, Strom und Wärme mit Hilfe der hauseigenen Wasserturbine. Proton lieferte ein Brennstoffzellenmodul mit einer Leistungskapazität von 7,8 Kilowatt.

Die Herausforderung im Fall der historischen Berghütte bestand darin, dass der Wasserlauf durch Vereisung im Winter deutlich nachlässt. Um auf fossile Energieträger verzichten zu können, bedarf es einer Speichertechnologie. Das Besondere des eingesetzten Feststoffspeichers ist, dass der Wasserstoff durch Elektrolyse lokal erzeugt und ohne Kompression in Metallpulver gespeichert wird. In den mit Metallpulver gefüllten Speicherbehältern bindet der Wasserstoff an die Metallpartikel - es entsteht Metallhydrid, eine stabile und sichere Verbindung.

Durch eine einfach regelbare Anpassung von Druck und Temperatur lässt sich die Verbindung von Wasserstoff und Metall im Speicher wieder lösen. Der Wasserstoff wird in eine Brennstoffzelle geleitet wo bei der Reaktion mit Sauerstoff elektrischer Strom entsteht. Übrig bleibt Wasser, ohne umweltschädlichen Einflüsse. Auch die entstehende Wärme wird im Haus genutzt.

© SZ vom 28.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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