Puchheim:Sorgen und Wünsche im Alter

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Bürgermeister Norbert Seidl stellt sich im Puchheimer Kulturzentrum den Fragen der Besucher. (Foto: Günther Reger)

Senioren-Bürgerversammlung in Puchheim diskutiert Probleme

Von Julius Nindl, Puchheim

Der demografische Wandel schreitet auch am beschaulichen Puchheim nicht vorbei: Waren es im Jahr 2010 noch etwa 820 Senioren im Alter von 80 Jahren oder älter, stieg die Zahl Jahr 2015 auf 1048 an. 70 von ihnen sind am Mittwoch zur diesjährigen Senioren-Bürgerversammlung ins Puc gekommen, um gemeinsam mit Bürgermeister Norbert Seidl und dem Vorsitzenden des Seniorenbeirats, Karl-Heinz Türkner zu diskutieren.

Ein wichtiges Thema war die Herausforderung des Umgangs mit pflegebedürftigen Menschen. In diesem Zusammenhang erläuterte Norbert Seidl die geplante Kapazitätserweiterung des Pflege- und Wohnangebots des Hauses Elisabeth , die durch einen Um- beziehungsweise Anbau verwirklicht werden soll. Lob gab es vom amtierenden Bürgermeister für die Unterstützung der ehrenamtlichen Helfer in den neu geschaffenen Einrichtungen für Asylsuchende. Des Weiteren, so Seidl, plant die Stadt Puchheim ein so genanntes Modulhaus, das sowohl Obdachlosen und Menschen in finanzieller Not eine Unterkunft bietet, als auch für anerkannte Asylbewerber als sozialer Wohnraum dienen soll. Die flexible Einteilung der Geschossflächen soll individuell gestaltet werden, so kann eine räumliche Trennung in Familienzimmer oder in größere Gemeinschaftsunterkünfte vorgenommen werden.

Im weiteren Verlauf des Nachmittags warb Norbert Seidl für die neu geschaffenen Stadtbeete und hob das Angebot des Puchheimer Bürgerfonds als unbürokratische Finanzspritze hervor. Der Seniorenbeirat der Stadt, vertreten durch seinen Vorsitzenden Karl-Heinz Türkner, erläuterte weiterführend die dringende Notwendigkeit eines Tagespflegeangebots, das aktuell nur von umliegenden Gemeinden wie Gröbenzell angeboten wird. Dabei warb Türkner im Zuge der geplanten Neugestaltung der Stadtmitte, für die Integration einer solchen Tagesstätte in die neu zu schaffende "Puchheimer Insel". Angelehnt an das Projekt in Germering, könnte diese Institution neben ihrer Funktion als Informations- und Begegnungszentrum, auch die soziale Einrichtung beheimaten.

Die Beratung des Stadtrats sowie das Verfassen von aktuellen Stellungnahmen zu Bebauungsplänen der Stadt Puchheim, gehören ebenfalls zum Tätigkeitsbereich des Seniorenbeirats. Als Vertreter der älteren Mitbürger thematisierte Karl-Heinz Türkner die weiterhin ungelöste Problematik des barrierefreien Bahnhofs in Puchheim, welche Norbert Seidl mit der Aussicht auf einen Abschluss des Planfeststellungsverfahren im Jahr 2017 etwas entschärfen konnte.

Gestört wurde die Atmosphäre nur durch einen Besucher, der mit einem Zwischenruf seinen Unmut gegenüber der Pflege ausländischer Senioren kundtat - um sodann verfolgt von kritischen Blicken den Raum zu verlassen.

© SZ vom 03.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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