Was lange währt, wird endlich gut. Neun Monate musste die Puchheimer Grünen-Fraktion warten, bis ihr Antrag im Planungs- und Umweltausschuss des Stadtrates behandelt wurde. Dafür wurde ihre Forderung, einhundert zusätzliche überdachte Fahrradständer an der Südseite des Puchheimer S-Bahnhofs anzubringen, vom Ausschuss übererfüllt. Es könnten jetzt sogar bis zu 180 Fahrräder untergestellt werden, wenn sich der Vorschlag der Verwaltung umsetzen lässt. Das hängt auch davon ab, ob die Netz AG der Deutschen Bahn als Eigentümerin des Grundstücks an der Bahnlinie mitzieht und dieses für Fahrradstellplätze zur Verfügung stellt. Die Umsetzung des Beschlusses kann erfahrungsgemäß dauern. Noch hat die Bahn AG auf eine entsprechende Anfrage der Stadt Puchheim noch nicht reagiert.
"Angesichts des langen Vorlaufs bei allen die Bahn betreffenden Vorhaben ist von einer Umsetzung frühestens im Jahr 2018 auszugehen", heißt es deswegen auch in der Sitzungsvorlage des Fachbereichs Umweltschutz für die Stadträte. In der Vorlage wird auch geschildert, dass bei einer Zufallsstichprobe des Umweltamtes Ende Juli 50 Fahrräder gezählt wurden, die außerhalb von Ständern platziert waren. Grünen-Fraktionssprecher Manfred Sengl hatte vor einigen Tagen selbst noch einmal durchgezählt und kam auf hundert Fahrräder. UPB-Fraktionssprecher Reinhold Koch monierte in der Sitzung, dass die Grünen für die Fahrradständer einen Grünstreifen opfern wollten und forderte einen Kompromiss. Er scheiterte jedoch mit dieser Intervention. Sengl missfiel, dass sich die UBP als "Bedenkenträger" aufspiele.
Nach Berechnungen der Rathausverwaltung kann die Errichtung von bis zu 180 überdachten Fahrradständern die Stadt Puchheim etwa 130 000 Euro kosten. 40 bis 50 Prozent der Kosten könnten durch staatliche Förderung wieder in die Stadtkasse zurückfließen, hieß es in der Sitzung.