Über 400 Wohnungen im Planie-Viertel in Puchheim wechseln den Besitzer. Der skandinavische Fonds Hyresbostäder hat die Immobilien an die Patrizia Immobilien AG verkauft. Dabei handelt es sich um Gebäude aus den Siebzigerjahren. In vielen Wohnungen ist Schimmel, die Heizanlagen sind veraltet, in einigen funktionieren Heizkörper nicht und Mieter beklagen zu hohe Nebenkostenabrechnungen. Das Gebiet wurde vom Stadtrat in das Projekt Soziale Stadt einbezogen. Mit Zuschüssen aus Städtebauförderungen, Geld der Kommune sowie Investitionen der Hauseigentümer sollen die Häuser renoviert und das Viertel aufgewertet werden.
Das Projekt tritt bislang insofern auf der Stelle, als die großen Immobilienbesitzer keine verbindlichen Zusagen machen. "Wir erwarten ein Engagement der Patrizia, einen Ansprechpartner, mit dem wir verbindlich Sanierungen und Zeitpläne vereinbaren können", sagte Bürgermeister Norbert Seidl der SZ zum Eigentümerwechsel. Er forderte die Patrizia AG auf, die Mieten nicht zu erhöhen, aber den Zustand der Häuser zu verbessern. Seidl: "Die Patrizia kann ihre soziale Ader voll ausleben." Die Patrizia AG wollte sich nicht äußern, weil sie die Wohnungen erst übernommen habe, erklärte ein Sprecher. Die Puchheimer Immobilien gehörten zu einem Portfolio mit über 14 000 Wohnungen, die man von dem skandinavischen Fonds erworben habe.
Die Patrizia ist im Landkreis nicht unbekannt. Das Augsburger Unternehmen hatte 2013 von der GBW, der Immobilientochter der Bayerischen Landesbank, auch im Landkreis Hunderte Wohnungen übernommen, darunter in Fürstenfeldbruck, Germering und Puchheim. Einige Zeit später wurden die Mieten um 15 Prozent erhöht. In Puchheim erwarb die Patrizia damals etwa 120 Wohnungen, die meisten im Neubaugebiet Roggenstein. 15 Wohnungen in der Sprengerinsiedlung im Süden erwarb die Stadt über ihr Vorkaufsrecht.