Puchheim:Literatur in der Schreinerei

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Bereits die erste Ausgabe der Lesebühne lockte zahlreiche Besucher in die Schreinerei. Nun hoffen die Organisatoren auf einen ähnlichen Erfolg. (Foto: Veranstalter)

Vier Autoren bei der Puchheimer Lesebühne

Von Julia Abspacher, Puchheim

Wer seine Gedanken zum Thema Literatur ein wenig schweifen lässt, der landet am Ende wohl eher selten in der Fertigungshalle einer Möbelschreinerei. Dieser Ort wirkt erst einmal viel zu bodenständig und unglamourös für lyrische und literarische Meisterwerke. Und doch wird in genau so einer Halle die 2. Puchheimer Lesebühne am Freitag, 13. April, ihre Türen öffnen. Nach der Erstauflage im vergangenen Frühsommer war erst nicht klar, ob die Veranstaltung in diesem Rahmen erneut stattfinden könnte, wurden doch brandschutzrechtliche Bedenken angemeldet. Nachdem diese aber mittlerweile ausgeräumt sind, steht der zweiten Runde der Puchheimer Lesebühne in der Möbelschreinerei Jund nichts mehr im Weg.

Drei Gäste haben die Initiatoren Volker Keidel und Buchhandlung Bräunling diesmal eingeladen, mit dem Puchheimer Autoren Keidel werden also insgesamt vier verschiedene Schriftsteller und Texter ihre Werke vorbringen. Im Gegensatz zu einer gewöhnlichen Lesung ist die Lesebühne interaktiver, entspannter und durch die größere Anzahl an Vortragenden vielleicht auch abwechslungsreicher. Knapp 100 Zuhörer sollen auch diesmal Platz finden, um den Autoren zu lauschen, wenn sie ihre Kurzgeschichten und Auszüge vorlesen. In entspannter Atmosphäre erinnert die Lesebühne eher an einen Poetry Slam, den aktuellen Trend in der Literaturszene, wie Nicola Bräunling von der gleichnamigen Buchhandlung erklärt. Im Gegensatz zu einem Poetry Slam wird aber nicht über die Texte abgestimmt und es wird auch kein Gewinner gekürt.

Drei Generationen an Literaten geben sich diesmal die Ehre. Julius Althoetmar aus München ist noch ein aufstrebendes Talent in der Szene, in der sich Katrin Freiburghaus schon seit mehreren Jahren sicher bewegt. Frank Klötgen seinerseits wurde für seine Slams und Gedichte bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, ist ständiges Mitglied mehrerer Lesebühnen und war mit dem Goethe-Institut bereits auf Tourneen in Europa und im arabischen Raum unterwegs. Drei ganz unterschiedliche Künstler, die Lokalmatador Volker Keidel nach Puchheim locken konnte. Alle Texte sollen sich diesmal an den Motiven des Buches "Glückskind", um das sich die Aktion "Puchheim liest ein Buch" dreht, orientieren, die Autoren haben dafür extra eine Liste mit den Schlagworten wie Glück, Moral und Verantwortung bekommen. Wie genau sie die Themen verarbeiten, bleibt aber ihnen selbst überlassen,

Auch für das leibliche Wohl der Zuschauer ist gesorgt, traditionell werden wieder Bier und Hotdogs von lokalen Metzgern und Bäckern angeboten. Karten zum Preis von zehn Euro gibt es nur im Vorverkauf in der Buchhandlung Bräunling.

Die Lesebühne findet am Freitag, 13. April, um 20 Uhr in der Möbelschreinerei Jund, Josefstraße 23, Halle 49, statt. Einlass ist von 19.30 Uhr an.

© SZ vom 12.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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