Puchheim:Lichttechnik und Laser

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Rathauschef Norbert Seidl, Werner Dreher und Sonja Weinbuch mit einem alten Nivelliergerät des Ertel-Werks. (Foto: Günther Reger)

Stadt Puchheim lädt Fotronic-Betriebe zu Wirtschaftsempfang

Von Karl-Wilhelm Götte, Puchheim

Die Zukunft des Autofahrens stand draußen vor der Tür des Puc. Ein mit Strom angetriebener Tesla der Modellreihe X, der mangels Verbrennungsmotors mit großem Kofferraum hinten und vorne wirbt, empfing die Gäste des Puchheimer Wirtschaftsempfangs. Auch drinnen hatten sich Vertreter der Zukunftstechnologie versammelt. Bürgermeister Norbert Seidl (SPD) bezeichnete die Versammlung als "Experiment". Erstmals hatte die Stadt Puchheim zu einer Clusterveranstaltung fotoelektronischer Industrie am Standort Puchheim eingeladen.

Das sind Unternehmen, die sich mit Lichttechnik, mit dem Laserstrahl als Werkzeug und mit Bildverarbeitung befassen. Den Eyecatcher Tesla präsentierte ein Autohaus aus München. Die fotoelektronischen Unternehmen kamen zum Empfang aus Puchheim. Davon gibt es einige am Ort, darunter auch europäische Marktführer, wie die Firma Stemmer. Die gibt es seit mehr als 40 Jahren in Puchheim. Heute heißt die Firma "Stemmer Imaging" und betreibt "Produktionsüberwachung über optische Systeme", wie Vertriebsleiter Peter Keppler erklärte. "Bildverarbeitung ist der zentrale Punkt unserer Beratungsarbeit." Stemmer ist international aufgestellt, doch das Gros der 250 Mitarbeiter ist in Puchheim tätig. "Das sind etwa 160 Arbeitnehmer", berichtete Keppler. Die Firma berät Kunden, die ihren Produktionsablauf optimieren und Fehler vermeiden wollen. Ob ein Etikett auf einer Flasche richtig sitzt, können heutzutage Kameras überwachen und damit den Ausschuss möglichst gering halten. Passieren Fehler, schlagen diese Alarm.

Keppler freute sich über die Idee der Stadt, die Fotronic-Betriebe zusammenzubringen. Der Standort Puchheim habe seine Vorteile durch die günstige Verkehrsanbindung und "seine überschaubare Stadtgröße", so Keppler, aber auch durch die Nähe zu München. Auch Horst Sickinger, Geschäftsführer von "bayern photonics", einem Innovationsnetz Optischer Technologien, begrüßte das Treffen. "Netzwerkarbeit geht nur über den direkten Kontakt von Personen", berichtete Sickinger von seinen Erfahrungen. Er wusste um die vielen Unternehmen, die sich in Puchheim mit Licht als Werkzeug beschäftigen. "Messen, bearbeiten und beleuchten", fasste Sickinger das Angebot dieser Firmen zusammen. Die konzentrierten sich besonders westlich von München. 190 Betriebe würden sich dort unter der Unternehmensbranche Photonics einordnen.

Auch Scanlab ist so ein Unternehmen, das es seit 1996 in der Siemensstraße in Puchheim gibt. "Das ist ein guter Standort", bestätigte Georg Hofer, der Vorstandssprecher von Scanlab. Das Unternehmen bezeichnet sich mit der Auslieferung von jährlich 20 000 Scan-Lösungen selbst als Weltmarktführer. Das sind Systeme, die mit Lasertechnologie arbeiten. Weitere Unternehmensvertreter von ähnlich ausgerichteten Firmen, wie Alpha Laser, Laser Components, Limab Lasertechnik oder Zettler electronics, standen auf der Gästeliste im PUC. Die Geschichte der Firma Ertel, ein Werk der Feinmechanik von 1957 bis 1983, um die sich Werner Dreher verdienstvoll bemühte, fiel etwas aus der Zeit.

Die Stadtspitze hofierte die Zukunftsunternehmen mit einem gemeinsamen Abendessen. Auch Gemeinderäte und Bürgermeister der Nachbarorte waren gekommen. Seidl verwies ausdrücklich auf Ansprechpartner wie Karin Kamleitner, CSU-Stadträtin und Referentin für Wirtschaft und Beschäftigung, und Sonja Weinbuch, die sich im Rathaus mit Wirtschaftsförderung beschäftigt. "Lasertechnik und Bildverarbeitung in Puchheim kann eine Marke werden", meinte der Rathauschef Seidl zuversichtlich.

© SZ vom 11.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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