Puchheim:Kritik an Plänen für neues Zentrum

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Das Architekturbüro Behnisch präsentiert Ideen für die Puchheimer Ortsmitte. Am Grünen Markt sollen Fontänenfelder und ein kleiner Hain entstehen

Von Peter Bierl, Puchheim

Aus den Debatten über die Gestaltung des Puchheimer Ortszentrums im Sommer haben sich 375 Vorschläge herauskristallisiert, die in die weitere Planung einfließen. Das Architekturbüro Behnisch, Sieger des Wettbewerbs im Vorjahr, hat daraus Vorschläge für die Gestaltung der drei Neubauten entwickelt, die hinter der alten Schule errichtet werden sollen. Dort sollen Volkshochschule, Musikschule und Stadtbibliothek untergebracht werden. Diese Ideen präsentierte Stefan Behnisch am Dienstag dem Planungsausschuss.

Die Gremien müssen nun einige Grundsatzentscheidungen treffen. Dazu gehört, ob Volkshochschule und Musikschule gemeinsam in einem dreistöckigen Haus untergebracht werden sollen, ob es einen zweiten Probenraum für die Musiker geben, wo und wie eine Gastronomie eingerichtet und wie der Grüne Markt als zentraler Platz gestaltet werden soll. Im Stadtrat gehen die Meinungen auseinander.

Während Christine Eger (CSU), Michaela von Hagen (FW) und der Fraktionschef der Grünen, Manfred Sengl, dafür plädierten, Volkshochschule und Musikschule zu trennen, aus Schallschutzgründen und weil die Betroffenen es wünschten, ist der Bürgermeister für eine Kombination. Die Geräuschkulisse sei schalltechnisch zu meistern und in einem gemeinsamen Domizil könnte man einen großen Saal für alle einrichten, argumentierte Norbert Seidl (SPD). Der CSU-Fraktionsvorsitzende Thomas Hofschuster hofft, dass in den Neubauten Platz für Wohnungen und Läden sein wird, die das Areal beleben würden.

Max Keil (UBP) rügte, dass im Entwurf der Architekten über die Hälfte der Fläche für Flure und Treppen vorgesehen sei. "Sind wir so reich, dass wir soviel Fläche überbauen können", fragte Keil in die Runde. Behnisch erklärte, dass ein Teil der Fläche noch anderweitig genutzt werde, etwa für Aufzüge, die in den Plänen noch nicht eingezeichnet sind.

Ein weiterer Diskussionspunkt ist, ob in den Neubauten sowie der Alten Schule insgesamt zwei oder drei große Räume entstehen sollen. "Zwei sollten reichen", findet der Bürgermeister. Der SPD-Fraktionssprecher Jean-Marie Leone und Sengl sprachen sich dafür aus, in der Alten Schule einen großen Saal einzurichten und in dem Neubau für die Musikschule einen großen Probenraum. Dagegen warb Altbürgermeister Erich Pürkner (CSU) für Großzügigkeit und zwei Probenräumen.

Äußerst strittig ist die Gestaltung des Grünen Marktes. Die Pläne des Architekturbüros sehen ein Fontänenfeld vor, das so angelegt werden soll, das man es trockenen Fußes durchqueren kann. Der Platz soll zur Bahn hin mit einer Reihe von Bäumen abgegrenzt und neben der Kirche am Durchgang zur Allinger Straße ein kleiner Hain angepflanzt werden. "Das wird ein Hinterhofplatz", kritisierte Keil. Er möchte nur einige wenige Bäume haben und schon gar nicht symmetrisch ausgerichtet.

Einige Stadträte warnten, die Bäume würden die Sicht auf die nördlichen Viertel versperren. Allerdings fallen vom Süden her eher die Bahnanlagen ins Auge, nach einem dreigleisigen Ausbau sogar mit Lärmschutzwänden. Sengl kritisierte, dass der Grüne Markt als Platz mit Marktständen, Bänken, Fontänen und Kanälen noch nicht richtig durchdacht sei.

© SZ vom 09.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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