Puchheim:Grüne wollen Zap erhalten

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Puchheim soll die Einrichtung notfalls selbst finanzieren

Von Peter Bierl, Puchheim

Über die Zukunft des Mehrgenerationshauses Zap sowie den barrierefreien Ausbau des Bahnhofs diskutierten die Puchheimer Grünen bei ihrer Ortsversammlung am Freitag. Das "Zentrum aller Puchheimer" wird vom Bund im Zuge des Programms "Mehrgenerationenhäuser" gefördert und hat sich etabliert. Allerdings läuft die Förderung in diesem Jahr aus. Zap-Leiterin Susanne Barthel erläuterte den Grünen die Schwerpunkte, die im Bereich der Integration und Bildung liegen. Dazu gehört die Arbeit mit Vorschulkindern und Schulkindern, etwa Hausaufgabenbetreuung oder das Projekt "Generationen forschen". "Wir sind beeindruckt vom großen Engagement der Ehrenamtlichen, die aus ganz Puchheim kommen und mit den Nutzern, die überwiegend aus der Planie stammen, gemeinsame Aktivitäten entwickeln", sagte Stadträtin Gisella Gigliotti. "Dies ist echte Basisarbeit für die Integration, auch wenn die Kontaktaufnahme nicht immer leicht ist."

Derzeit berät eine Arbeitsgruppe des Bundes und der Länder, ob Mehrgenerationenhäuser wie das Zap dauerhaft gefördert werden. Die Aussichten stünden nach Aussagen beteiligter Verbände nicht schlecht, berichtete Fraktionssprecher Manfred Sengl. Eine Entscheidung wird Ende Juni erwartet. Die Grünen wollen das Zap erhalten und "zur Not allein finanzieren", wie Sengl der SZ sagte. Geprüft werden soll nun, ob das Zap in den neuen Gebäuden untergebracht werden kann, die in der Stadtmitte geplant sind.

Beim Thema barrierefreier Bahnhof plädieren die Grünen für einen Lokaltermin mit der Bahn AG, die den Mittelbahnsteig zur Hälfte erhöhen will. "Dazu ist der Bahnsteig zu schmal. Es ist schwer vorstellbar, wie das mit der Masse von Pendlern im Berufsverkehr funktionieren soll", sagte Sengl. Die Hälfte des Bahnsteigs würde demnach um 18 Zentimeter höher gelegt, so dass man barrierefrei in die S-Bahn einsteigen kann, während die tiefer liegende Seite als Nothalt für Regionalzüge erhalten bleibt. "Das ginge nur, wenn der Bahnsteig um zwei Meter verbreitert würde, aber dann müsste man die Schienen verlegen", meinte Sengl. Über den barrierefreien Bahnhof wird seit vielen Jahren debattiert. Vor einem Jahr hatte ein Planungsbüro eine umfangreiche Studie mit neun Varianten präsentiert. Die Mehrheit im Stadtrat sieht in einem neuen Bahnsteig auf der Nordseite die Lösung. Die Bahn aber machte einen Rückzieher und erklärte, man wolle den vorhandenen Mittelbahnsteig nicht aufgeben.

© SZ vom 17.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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